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Rosneft Deutschland sieht gute Gespräche für kasachisches Öl

Jan 28, 2023 ,
Anlagen zur Rohölverarbeitung auf dem Gelände der PCK-Raffinerie GmbH in Schwedt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christophe Gateau/dpa)

Der Mitgesellschafter der brandenburgischen PCK-Raffinerie, Rosneft Deutschland, hat sich angesichts geplanter Öllieferungen aus Kasachstan zuversichtlich für die Treibstoffversorgung gezeigt.

«Wir sind in weiterführenden Gesprächen», sagte ein Sprecher der Tochterfirma des russischen Ölkonzerns Rosneft. Er bezeichnete die Gespräche als gut. Rosneft Deutschland und die verbundene RN Refining & Marketing stehen unter Treuhandverwaltung des Bundes. Sie halten einen Mehrheitsanteil an der Raffinerie in Schwedt.

Die Versorgung mit Treibstoff ist nach Angaben von Rosneft Deutschland bereits mit Öl über den Rostocker Hafen nicht in Gefahr. «Wenn jetzt noch Mengen über Danzig dazukommen, gibt es keine Probleme.» Die erste alternative Lieferung mit Öl über den Danziger Hafen wurde bereits in der Raffinerie erwartet. Dazu ist Rohöl aus Kasachstan vorgesehen. Umfang und Zeitplan sind aber noch offen.

«Wir brauchen alle drei Optionen»

Rosneft Deutschland hält für eine ausreichende Auslastung der Raffinerie nicht nur Öl aus Rostock und Danzig für nötig, sondern auch aus Kasachstan. «Wir brauchen alle drei Optionen», sagte der Sprecher. Seit dem Jahreswechsel kommt nach einer Entscheidung der Bundesregierung kein russisches Öl mehr über die Pipeline Druschba zu PCK. Stattdessen fließt zunächst Rohöl über den Hafen Rostock.

Derzeit ist die Raffinerie zu etwas mehr als 50 Prozent ausgelastet. Dazu soll Öl über den Danziger Hafen kommen. Neun von zehn Autos in Berlin und Brandenburg laufen laut PCK mit Treibstoff aus Schwedt.

Dank der Mengen aus Polen und Kasachstan im Januar und Februar und einer Beimischung kann die Kapazität der Raffinerie nach Ansicht des Bundeswirtschaftsministeriums auf rund 70 Prozent steigen. Nach der Ertüchtigung der Pipeline von Rostock nach Schwedt könne sie bei 75 bis 80 Prozent liegen. Eine zweite Pipeline hält der Bund nicht für notwendig.

Die zwei Töchter des russischen Staatskonzerns Rosneft hatten lange kein Interesse an einer Abkehr vom russischen Öl gezeigt. Deshalb entzog ihnen die Bundesregierung per Treuhandverwaltung faktisch die Kontrolle über PCK. Die Raffinerie soll mittelfristig umgebaut werden, um bei Energie unabhängig zu sein.