Vor den anstehenden Zinsentscheidungen großer Notenbanken ist der Dax vor sich hin gedümpelt. Der deutsche Leitindex bewegte sich kaum und notierte am Mittag geringfügig tiefer bei 15.115,75 Punkten. Bereits am Vortag war das Börsenbarometer quasi auf der Stelle getreten.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg zur Wochenmitte um 0,11 Prozent auf 28.844,57 Zähler. Für den EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone ging es ebenfalls etwas nach oben.
Am Abend nach dem Ende des Xetra-Handels gibt die US-Notenbank Fed ihre Zinsentscheidung bekannt, gefolgt von der Europäischen Zentralbank und der Bank of England am Donnerstag. Die Signale stehen auf weitere Zinserhöhungen angesichts einer unverändert hohen Inflation und eines starken Arbeitsmarktes in den USA.
Am Dax-Ende verloren die Aktien von Hannover Rück dreieinhalb Prozent und litten damit unter einem zurückhaltenden Ausblick. Das Ziel eines Jahresüberschusses von mindestens 1,7 Milliarden Euro könne enttäuschend wirken, schrieb Analyst Thorsten Wenzel von der DZ Bank. Grund für die Zurückhaltung dürfte die Absicht sein, die versicherungstechnischen Rückstellungen nach mehreren Jahren mit einer hohen Großschadenbelastung wieder aufzufüllen.
Die Nachricht aus Hannover belastete auch den europäischen Versicherungssektor insgesamt. Die Papiere von Munich Re fielen um mehr als zwei Prozent und die von Talanx um knapp drei Prozent.
Hierzulande gerieten Aktien von Softwareanbietern unter Druck. So sackten die Papiere der Software AG am MDax-Ende um rund 14 Prozent ab. Das Unternehmen schlug sich zum Jahresschluss zwar ordentlich und konnte die eigenen Ziele erfüllen – doch die im neuen Jahr angestrebten Gewinne bleiben hinter den Erwartungen von Fachleuten zurück.