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Kohle wird als Energieträger für Stromproduktion bedeutender

Mrz 9, 2023 , ,
Steinkohle in einem Heizkraftwerk in Berlin. Insgesamt stammte 2022 mehr als die Hälfte des ins Netz eingespeisten Stroms aus Energieträgern wie Kohle, Erdgas und Atomkraft. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christophe Gateau/dpa)

Kohle hat als wichtigster Energieträger für die Stromproduktion in Deutschland im vergangenen Jahr an Bedeutung gewonnen. Der Anteil der Stromerzeugung aus den als klimaschädlich geltenden Kohlekraftwerken stieg gegenüber 2021 um 8,4 Prozent auf ein Drittel (33,3 Prozent), wie das Statistische Bundesamt mitteilt.

Der Zuwachs trug den Angaben zufolge auch dazu bei, die starken Rückgänge bei der Stromproduktion aus Erdgas infolge des Ukraine-Krieges sowie bei der Kernenergie wegen des Atomausstiegs aufzufangen. Zweitwichtigste Energiequelle war die Windkraft, deren Anteil nach einem vergleichsweise windarmen Vorjahr um 9,4 Prozent auf knapp ein Viertel (24,1 Prozent) stieg.

Insgesamt stammte im vergangenen Jahr mehr als die Hälfte (53,7 Prozent) des ins Netz eingespeisten Stroms aus konventionellen Energieträgern wie Kohle, Erdgas und Atomkraft. Wegen der gleichzeitig geringeren Erzeugung in Gas- und Kernkraftwerken sank der Anteil gegenüber dem Vorjahr aber um 8,7 Prozentpunkte. Die Einspeisung aus erneuerbaren Energien wie Windkraft, Photovoltaik und Biogas stieg dagegen um 7,3 Prozentpunkte auf 46,3 Prozent. Dazu trug auch ein deutlicher Zuwachs beim Solarstrom bei.

Nur noch 6,4 Prozent Kernenergie

Wegen der angespannten Lage auf dem Gasmarkt infolge des russischen Angriffskrieges auf Ukraine wurde deutlich weniger Strom aus Erdgas eingespeist (minus 11,3 Prozent). Erdgas zur Stromerzeugung muss fast vollständig eingeführt werden, bei Kohle ist Deutschland weniger importabhängig. Kernenergie lieferte aufgrund des Atomausstiegs nur noch 6,4 Prozent der eingespeisten Strommenge (2021: 12,6 Prozent).

Insgesamt wurden in Deutschland im vergangenen Jahr 509 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und eingespeist. Das waren 1,9 Prozent weniger als 2021.