Audi hat im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn eingefahren. Im laufenden Jahr rechnet die Ingolstädter Volkswagen-Tochter dank voller Auftragsbücher mit deutlich mehr Autoverkäufen und Umsatz, aber einer sinkenden Gewinnmarge. Höhere Material-, Rohstoff- und Lohnkosten und ein geringerer Anteil sehr profitabler Oberklassefahrzeuge an den Verkaufszahlen sorgten für Gegenwind, sagte Finanzvorstand Jürgen Rittersberger am Donnerstag in Ingolstadt.
Für dieses Jahr peilt Audi einen Anstieg der Auslieferungen auf 1,8 bis 1,9 Millionen Autos und des Umsatzes auf 69 bis 72 Milliarden Euro an. Die Umsatzrendite dürfte aber auf 9 bis 11 Prozent sinken.
Audi hatte im vergangenen Jahr nur 1,6 Millionen Autos ausgeliefert – so wenige wie zuletzt im Jahr 2013. Aber dank hoher Preise, des hohen Anteils teurer Fahrzeuge und der erstmaligen Einbeziehung des Luxusautohersteller Bentley in die Audi-Bilanz stieg der Umsatz um 16 Prozent auf den Rekordwert von 61,75 Milliarden Euro, das Betriebsergebnis stieg um 40 Prozent auf den Höchststand von 7,55 Milliarden. Das entspricht einer Umsatzrendite von 12,2 Prozent. Unter dem Strich machte die VW-Tochter einen Rekordgewinn von 7,12 Milliarden Euro.
Ergebnisbeteiligung für Beschäftigte
Rund 55.000 Audi-Beschäftigte in Deutschland sollen eine Ergebnisbeteiligung erhalten. Für einen Facharbeiter betrage sie gut 8500 Euro, teilte das Unternehmen mit.
Sorgen macht Vorstandschef Markus Duesmann der Absatz seiner E-Autos im größten Markt China. Die Verkäufe «haben uns nicht zufriedengestellt», sagte er. Weltweit beträgt der Anteil der E-Autos am Audi-Absatz erst knapp 8 Prozent, soll aber jetzt kräftig steigen. Im Herbst will Audi mit dem Q6-etron konzernweit das erste Fahrzeug auf der neuen Oberklasse-Elektro-Plattform PPE auf den Markt bringen, die Audi mit Porsche zusammen entwickelt hat. Für die Zeit bis Ende 2024 kündigte Duesmann zehn neue Audi-Modelle an.
Ob Audi ein Werk in den USA baut, sei völlig offen. «Wir entscheiden das im Verlauf dieses Jahres», sagte Duesmann.