Auf dem deutschen Aktienmarkt haben die Anleger am Dienstag wieder vorsichtiger agiert. Nachdem die wichtigsten Indizes am Vormittag zugelegt hatten, gerieten sie unter Druck. Als Belastung erwies sich ein Kursrutsch bei den Immobilienaktien, die unter steigenden Zinsen und Inflation leiden.
Der Leitindex Dax notierte am frühen Nachmittag 0,13 Prozent tiefer bei 15.107,29 Punkten. Der MDax fiel um 0,94 Prozent auf 26.463,74 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,14 Prozent nach unten.
Die Talfahrt der Immobilienwerte setzte sich nach einer Verschnaufpause zu Wochenbeginn fort. Der europäische Branchenindex Stoxx Europe 600 Real Estate sackte um 3,4 Prozent ab. Höhere Zinsen erschweren die Finanzierung von Immobilien und schmälern deren zukünftigen Wert aus heutiger Sicht – weitere Abschreibungen drohen.
Besonders hart trifft dies die Aktien des Gewerbeimmobilien-Spezialisten Aroundtown, die am Dienstag ein weiteres Rekordtief erreichten und zuletzt um 11,9 Prozent einbrachen. TAG Immobilien büßten 4,5 und LEG Immobilien 6,7 Prozent ein. Im Dax hielten die Anteilsscheine von Vonovia mit einem Minus von 6,2 Prozent die rote Laterne.
Um sieben Prozent ging es für die Anteilsscheine der Norma Group nach unten. Der Verbindungstechnik-Spezialist gab detaillierte Geschäftszahlen für 2022 bekannt und senkt nach einem Gewinnrückgang die Dividende. Zudem liegt der Ausblick für die operative Gewinnmarge 2023 unter der mittleren Analystenschätzung.
Der Euro legte zu und notierte zuletzt bei 1,0846 Dollar. Die Kurse deutscher Bundesanleihen fielen deutlich. Die Umlaufrendite stieg im Gegenzug von 2,18 Prozent am Vortag auf 2,32 Prozent. Der Rentenindex Rex verlor 0,58 Prozent auf 126,08 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,09 Prozent auf 136,37 Punkte zu.