• Sa. Nov 23rd, 2024

Volkswirte: Anstieg der Verbraucherpreise schwächt sich ab

Vor allem Energie und Lebensmittel sind in den vergangenen Monaten deutlich teurer geworden. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Hendrik Schmidt/dpa)

Die Inflation in Deutschland hat nach Einschätzung von Volkswirten im März auf weiterhin hohem Niveau an Tempo verloren. Im Schnitt rechnen Ökonomen mit einem Anstieg der Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,3 Prozent.

Im Januar und Februar hatte die Jahresteuerungsrate jeweils noch bei 8,7 Prozent gelegen. Eine erste Schätzung zur Entwicklung der Inflation im März veröffentlicht das Statistische Bundesamt am Nachmittag.

Im «März dürfte die Inflationsrate in Deutschland aufgrund eines Basiseffekts deutlich zurückgehen», erläuterte die Bundesbank unlängst in ihrem Monatsbericht. Nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine vor rund einem Jahr waren die Energiepreise im Vergleich zum Vorjahr in die Höhe geschossen und hatten die Inflation insgesamt angeschoben. Nun werden die Preise mit dem hohen Niveau des Frühjahrs 2022 verglichen. Das wird als Basiseffekt bezeichnet.

Bundesbankchef: Kampf noch nicht vorbei

Dämpfend dürften zudem die staatlichen Preisbremsen für Gas und Strom wirken, die vom 1. März an rückwirkend zum 1. Januar 2023 gelten. Die Inflation hatte nach überarbeiteten Daten der Statistiker zuletzt im vergangenen August mit 7,0 Prozent unter der Acht-Prozent-Marke gelegen.

Angeschoben wurde die Teuerung lange Zeit vor allem von hohen Energie- und Lebensmittelpreisen. Inzwischen erfassen Preissteigerungen immer weitere Teile des täglichen Lebens. Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern, denn sie können sich für einen Euro dann weniger leisten.

Nach Einschätzung von Volkswirten hat die Inflation in Europas größten Volkswirtschaft zwar den Höhepunkt überschritten. Mit einer durchgreifende Entspannung bei den Preisen rechnen sie im laufenden Jahr jedoch nicht.

«Unser Kampf gegen die Inflation ist noch nicht vorbei», betonte Bundesbankchef Joachim Nagel unlängst, der im geldpolitischen Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) sitzt. Die Euro-Währungshüter hatten im März zum sechsten Mal in Folge wegen der hartnäckig hohen Inflation die Zinsen im Euroraum erhöht.