Nachdem das 49-Euro-Ticket am vergangenen Freitag die letzte Hürde im Bundestag genommen hat, startet heute der Vorverkauf. Das Abo gilt zwar als Nachfolger des beliebten 9-Euro-Tickets aus dem vergangenen Sommer. Trotzdem ist einiges anders. Was Verbraucherinnen und Verbraucher nun wissen müssen.
Wo und wie kann ich das 49-Euro-Ticket kaufen?
Das Ticket soll ab dem 1. Mai als monatlich kündbares Digital-Abo kommen. Abschließen können es Kundinnen und Kunden ab diesem Montag unter anderem über die App und Internetseite der Deutschen Bahn sowie bei den jeweiligen regionalen Verkehrsunternehmen. Außerdem bieten verschiedene Unternehmen eigene Apps an, über die das Abo abgeschlossen werden kann, etwa die Verkehrsdienstleister Hansecom sowie Mobility Inside. Bei Kontrollen kann das Abo dann per Chipkarte oder per Handyticket nachgewiesen werden.
Wie kann ich das 49-Euro-Ticket kaufen, wenn ich kein Smartphone besitze?
Wer kein Smartphone besitzt, kann das Abo prinzipiell auch persönlich an den stationären Verkaufsstellen der jeweiligen Verkehrsunternehmen abschließen. Dadurch könnten sich aber die Wartezeiten deutlich verlängern, heißt es unter anderem bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG). An Fahrkartenautomaten wird der Kauf in der Regel nicht klappen, weil dort meist keine Abos angeboten werden. Wer zwar kein Smartphone, aber einen internetfähigen Computer hat, kann das Ticket auch darüber online erwerben.
Welche Verkehrsmittel kann ich mit dem Ticket nutzen und welche nicht?
Das Deutschlandticket gilt – wie schon das 9-Euro-Ticket im Sommer 2022 – in allen Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs. Ausgenommen sind also ICE-, IC- und EC-Züge sowie private Reisebusse. Auch auf Schiffen gilt das Ticket nicht – außer es handelt sich um Verbindungen, die zum öffentlichen Nahverkehr gehören, wie etwa die Fähren in Hamburg oder über den Berliner Wannsee.
Gilt das Ticket auch im Flix-Train?
Nein, im Flix-Train gilt das Ticket wie auch im DB-Fernverkehr nicht. Auch Fahrten im Flix-Bus sind vom Deutschlandticket nicht abgedeckt.
Für welchen Zeitraum gilt das 49-Euro-Ticket?
Das Deutschlandticket gilt immer für den aktuellen Kalendermonat. Wer sich also erst am 15. Mai für das Ticket entscheidet, muss für den Zeitraum bis 31. Mai die vollen 49 Euro zahlen.
Grundsätzlich ist das Deutschlandticket als Abonnement gedacht. Wer nicht kündigt, erhält das Ticket für den nächsten Monat also automatisch. Das Ticket kann aber stets zum Ende jeden Monats gekündigt werden.
Was wird aus bestehenden Abos?
Das ist von Verbund zu Verbund unterschiedlich. Prinzipiell ist das 49-Euro-Ticket ein zusätzliches Abo und ersetzt nicht automatisch bestehende Angebote der Verkehrsunternehmen und -verbünde. Bestehende Abo-Kundinnen und -Kunden sollten sich deshalb vorher bei dem ausgebenden Verkehrsunternehmen informieren.
Für wen lohnt es sich, das Abo zu wechseln?
Der Abschluss eines 49-Euro-Tickets lohnt vor allem für Pendlerinnen und Pendler im Regionalverkehr zwischen verschiedenen Städten. Das Deutschlandticket würde sie künftig oft einen Bruchteil dessen kosten, was sie bislang für ihr Abo bezahlen müssen. Wer indes vor allem in der eigenen Stadt mit Bus und Bahn unterwegs ist, sollte noch mal nachrechnen. Zwar sind auch dort viele andere ÖPNV-Abos meist teurer als das Deutschlandticket. Allerdings umfassen sie oft Zusatzangebote wie die Mitnahme einer weiteren Person am Wochenende, eines Hundes oder des eigenen Fahrrads.
Beispiel Berlin: Die sogenannte Umweltkarte ist übertragbar. In den Abendstunden und am Wochenende dürfen zwei Erwachsene und bis zu drei Kinder (bis einschließlich 14 Jahre) zusammen auf einem Ticket fahren. Das Deutschlandticket sieht solche Möglichkeiten grundsätzlich nicht vor.
Werden teurere Einzel- und Monatstickets weiterhin angeboten?
Ja, denn auch viele Monatstickets bieten vielerorts mehr als das Deutschlandticket. Einzel- und Wochenfahrscheine werden natürlich ebenfalls weiterhin angeboten, da nicht für jeden ein 49-Euro-Monatsticket interessant ist. Allgemein ist noch unklar, wie viele Menschen das 49-Euro-Ticket kaufen werden. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen geht von rund 5,6 Millionen neuen Kundinnen und Kunden aus. Elf Millionen Bestands-Abo-Kunden werden der Prognose zufolge auf das Deutschlandticket wechseln.