• Fr. Nov 22nd, 2024

Opec+: Überraschende Drosselung der Ölförderung

Ein Ölfeld in Saudi-Arabien. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Amr Nabil/AP)

Neun Ölförderländer aus der Gruppe der Opec+ werden ihre tägliche Produktion in den kommenden Monaten um insgesamt 1,66 Millionen Barrel (je 159 Liter) reduzieren. Das teilte Opec+ in Wien nach einer virtuellen Sitzung ihres Marktbeobachtungs-Ausschusses offiziell mit. Am Vortag hatten die an dem Schritt beteiligten Länder überraschend und einzeln Kürzungen angekündigt.

Acht Staaten, allen voran Saudi Arabien, Irak, die Vereinigten Arabischen Emirate und Kuwait, wollen ihr Öl ab Mai drosseln. Zusätzlich kündigte Moskau an, seine schon jetzt bestehende restriktive Förderpolitik nicht wie geplant im Juni auslaufen zu lassen, sondern ab Juli fortzusetzen.

Kreml: Ziel ist Stabilisierung der Preise

Die Kürzungen seien eine «Vorsichtsmaßnahme, die das Ziel hat, die Stabilität des Ölmarktes zu stützen», teilte OPEC+ nach der Sitzung mit. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte in Moskau, dass die Entscheidung dazu diene, die Preise auf einem bestimmten Niveau zu halten.

Die Ölpreise reagierten mit einem Höhenflug auf die angekündigte Förderkürzungen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete zuletzt 84,02 US-Dollar. Das waren 4,13 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai stieg ebenfalls kräftig um 4,07 Dollar auf 79,74 Dollar.

Folgen für die Preise an der Zapfsäule?

Der steigende Ölpreis könnte «in der Folge auch zu einer Verteuerung an den Zapfsäulen» führen, teilte der ADAC mit. Schon seit Jahresanfang ist der Benzinpreis leicht gestiegen – Diesel wurde dagegen günstiger. Im März kostete ein Liter Super E10 laut ADAC im Monatsmittel 1,763 Euro, ein Liter Diesel nur noch 1,715 Euro. «Im Vergleich zum März 2022, der als teuerster Tankmonat aller Zeiten in die Geschichte einging, war Benzin um 30,6 Cent günstiger, Diesel um 42,5 Cent.»

Der Preisabstand von Diesel auf Benzin normalisierte sich damit weiter, Ende März betrug die Spanne knapp zehn Cent. In den zehn Jahren vor dem Ukraine-Krieg war Diesel im Schnitt gut 15 Cent billiger als Super E10. Vergangenes Jahr drehte sich das zeitweise.