Deutliche Preisnachlässe haben den Gewinn von Tesla zu Jahresbeginn trotz eines Umsatzsprungs stark sinken lassen. Unterm Strich verdiente der Elektroautobauer von Starunternehmer Elon Musk in den drei Monaten bis Ende März 2,5 Milliarden Dollar (2,3 Mrd Euro) und damit 24 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Das teilte Tesla gestern nach US-Börsenschluss mit. Die Erlöse wuchsen um 24 Prozent auf 23,3 Milliarden Dollar. Analysten hatten mit etwas mehr gerechnet. Die Aktie fiel nachbörslich um knapp vier Prozent. Seit Jahresbeginn war der Kurs aber schon um fast 50 Prozent gestiegen.
Tesla lieferte im ersten Quartal 422.875 E-Autos aus. Damit stellte das Unternehmen seinen bisherigen Rekord ein, blieb aber unter den Erwartungen. Musk kurbelte die Verkäufe mit hohen Rabatten an, in diesem Jahr gab es bereits mehrere Preissenkungsrunden. Darunter leidet die Profitabilität – die operative Gewinnmarge von Tesla sank gegenüber dem Vorquartal von 16,0 auf 11,4 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie noch bei 19,2 Prozent gelegen. Tesla bleibt damit in der Branche aber nach wie vor weit vorne. Zum Vergleich: Die Margen von Ford und General Motors lagen zuletzt bei fünf und sieben Prozent.
Tesla in schwieriger Phase
Musk begründet die niedrigeren Preise damit, E-Autos für die breite Masse erschwinglich machen zu wollen. Eine mangelnde Nachfrage gebe es nicht. Tesla stellte im vergangenen Quartal jedoch rund 18.000 Fahrzeuge mehr her, als das Unternehmen auslieferte. «Tesla macht eine schwierige Phase durch. Die Lagerbestände steigen», kommentierte Autoexperte Gene Munster von der Investmentfirma Deepwater Asset Management. Analysten sehen Musks aggressive Preispolitik durchaus als Reaktion auf die schärfer werdende Konkurrenz im Geschäft mit Elektroautos, das sich von der Nische zum Massenmarkt entwickelt.
Inzwischen sind – nicht zuletzt aufgrund regulatorischen Drucks – so gut wie alle etablierten Autobauer mit hohen Investitionen in den Wettbewerb eingestiegen. Um auf Wachstumskurs zu bleiben und seine Marktführerschaft zu verteidigen, bleibt Tesla kaum etwas anderes übrig, als mit Kaufanreizen nachzuhelfen.
Das Unternehmen geht aber nach eigenen Angaben davon aus, trotz der Preissenkungen auch künftig eine der höchsten Profitmargen in der Autoindustrie zu behalten. Tesla hält auch am ambitionierten Ziel fest, die Produktion mit jährlichen Wachstumsraten von 50 Prozent auszubauen und sieht sich weiter auf Kurs, dieses Jahr rund 1,8 Millionen Autos auszuliefern.