Mit dem Frühlingserwachen steigt auch die Kauflaune in Deutschland: Das Konsumklima habe sich in Deutschland im April spürbar erholt, teilte das Nürnberger Konsumforschungsunternehmen GfK als Ergebnis ihrer jüngsten Studie mit. Für den Mai prognostiziert GfK ein Konsumklima auf einem Wert von minus 25,7 Punkten, 3,6 Punkte besser als im April. Vor der Corona-Pandemie lag das Konsumklima vergleichsweise konstant bei etwa plus 10 Punkten.
Somit werde der private Konsum im längerfristigen Vergleich in diesem Jahr erneut eher schwach ausfallen und keinen Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland leisten können, prognostizierte GfK.
Obwohl die Verbraucherstimmung noch immer deutlich hinter dem Niveau von vor der Pandemie herhinkt, habe der Konsum wieder mehr Fahrt aufgenommen, heißt es von den Nürnberger Konsumforschern. Maßgeblicher Treiber seien die Erwartungen der Menschen hinsichtlich ihres Einkommens gewesen.
Einkommenserwartungen steigen zum siebten Mal in Folge
Die Einkommenserwartungen seien zum siebten Mal in Folge gestiegen und hätten wieder das Level von vor dem Ukraine-Krieg erreicht, sagte der GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. Hintergrund seien die moderateren Energiepreise. Die Menschen gingen davon aus, wieder mehr Geld in der Tasche zu haben. In diesem Sog nehme auch die Anschaffungsneigung – also die Bereitschaft, größere Ausgaben zu tätigen – wieder zu. Auch die Erwartungen hinsichtlich der Konjunktur sind gestiegen – obwohl die Wirtschaftsforscher bisher für 2023 kein einfaches Jahr vorhersagen.
Wirkungen zeigten aber auch die unterschiedlichen Programme der Politik. Das Abfedern der Energiepreise und die zu erwartenden tariflichen Einkommenszuwächse führten dazu, dass die ursprünglich durch die Inflation befürchteten Kaufkraftverluste milder ausfielen als zunächst angenommen.
GfK befragt für die Konsumstudie monatlich 2000 Menschen in Deutschland. Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie «Konsumklima Maxx», die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt wird.