• Mo. Nov 25th, 2024
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fredrik von Erichsen/dpa)

Mangelnde Zuversicht der Anleger wegen Problemen in Teilen der US-Bankenlandschaft hat den Dax am Mittwoch belastet.

Unerwartet gute Quartalsberichte von Microsoft und Alphabet aus dem US-Technologiesektor reichten nicht aus, um die Indizes hierzulande in positives Terrain zu hieven. In den USA zeichnet sich an der technologielastigen Nasdaq-Börse indes eine klare Erholung von den jüngsten Verlusten ab.

Nach den schlechten Nachrichten der kriselnden US-Regionalbank First Republic, die am Vorabend in New York die Kurse belasteten, bleibt die konjunkturelle Zuversicht gedämpft. Der Dax verlor am Nachmittag 0,65 Prozent auf 15.768,80 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Börsentitel stand 0,73 Prozent tiefer bei 27.345,26 Zählern. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 sank um ein Prozent.

«Die Börsen stehen in dieser Berichtssaison im Spannungsfeld zwischen Tech und Banken», sagte Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die Sorgen um die US-Regionalbanken flammten gerade wieder auf, während die großen Technologiewerte in den USA mit soliden Gewinnen überraschten. «Wohin dieses Spannungsfeld die Indizes treiben wird, ist noch offen», so Altmann.

Einzelwerte

Hierzulande konnten Quartalszahlen dem Dax nicht den Stempel aufdrücken: Die Anteile des Konsumgüterkonzerns Beiersdorf notierten am Nachmittag kaum verändert. Die Papiere des Aromenherstellers Symrise und des Triebwerkbauers MTU gaben jeweils moderat nach.

Im Immobiliensektor gab es ermutigende Nachrichten von Vonovia. Das Dax-Unternehmen beschafft sich eine Milliarde Euro mit dem Verkauf einer Minderheitsbeteiligung an einem Immobilienportfolio von Südewo. «Nicht der große Wurf, aber ein Schritt in die richtige Richtung», kommentierte ein Händler. Vonovia gewannen als bester Dax-Wert 5,7 Prozent und zogen auch diverse andere Immobilienwerte mit nach oben.

Am Dax-Ende strichen Anleger bei den Papieren des Rüstungskonzerns Rheinmetall Gewinne ein, es ging um 4,3 Prozent nach unten.

Im MDax sanken Puma um 3,1 Prozent. Der Sportartikelkonzern bestätigte zwar seine diesjährige Wachstumsprognose, gab aber auch das Signal ab, dass der Umsatz im zweiten Quartal lediglich im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen werde.

Spekulationen über den Einstieg eines Konzerns aus den Vereinigten Arabischen Emiraten in die Stahlsparte von Thyssenkrupp trieben die Aktien der Essener etwas an. Die Papiere notierten 4,5 Prozent höher.

Unter den SDax-Werten fielen Varta um gut drei Prozent. Der kriselnde Batteriekonzern hatte das Jahr 2022 mit einem herben Verlust abgeschlossen. Zwar übertraf das operative Ergebnis die Erwartungen, was aber nur auf Sondereffekte zurückgeführt wurde. Insofern gebe es keinen Grund zur Freude, sagte ein Händler.

Der Euro stieg wieder über die Marke von 1,10 US-Dollar. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1050 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstagnachmittag auf 1,1022 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,48 Prozent am Vortag auf 2,35 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,74 Prozent auf 125,98 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,31 Prozent auf 134,92 Punkte.