Mit einem Maßnahmenpaket will Wirtschaftsminister Robert Habeck die Solarenergie in Deutschland erheblich schneller ausbauen. Der Grünen-Politiker legte nach einem weiteren «Photovoltaik-Gipfel» mit Vertretern der Branche in Berlin eine Strategie vor.
Konkret sollen für Freiflächenanlagen ausreichend Gebiete zur Verfügung stehen und Planungs- und Genehmigungsverfahren schneller werden, wie das Ministerium mitteilte. Um mehr Dächer von Mehrfamilienhäusern für Photovoltaik zu nutzen, soll ein neues Modell zur gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung eingeführt werden. Damit solle die Vor-Ort-Nutzung von Solarstrom für alle Parteien im Haus ermöglicht werden. Sogenannte Balkon-PV solle einfach genutzt werden, die Anlagen schnell angeschlossen werden können.
Ein erster Gipfel mit Vertretern der Branche hatte im März stattgefunden. Habeck nannte Photovoltaik eine der günstigsten Energieträger überhaupt. Der Zubau ziehe an. Mit der Strategie wollen solle der Ausbau noch einmal deutlich beschleunigt werden. Es sollten alle Bremsen gelöst werden, die ein höheres Tempo beim Zubau bislang verhindert hätten.
Der Bundesverband Solarwirtschaft begrüßte die Pläne. Nur mit umfassenden energiepolitischen Reformen und einem konsequenten Abbau von Investitionsbarrieren werde der Photovoltaik-Anteil in den kommenden zehn Jahren von derzeit gut 10 Prozent auf 30 Prozent steigern können, bei einem zugleich stark wachsenden Stromverbrauch. Der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Carsten Körnig, sagte: «Wir brauchen überall Lichtgeschwindigkeit.»