Die Verbraucher in der Eurozone gehen nach einer Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) von einer stärkeren Inflation aus. Die Erwartungen für die Teuerung auf Sicht von zwölf Monaten erhöhten sich im März von 4,6 auf 5,0 Prozent, wie die EZB am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Die Erwartung für die Teuerung in drei Jahren stieg von 2,4 auf 2,9 Prozent.
Die Inflationserwartungen hätten sich deutlich erhöht, teilte die EZB mit. In den Monaten zuvor waren sie dagegen auf hohem Niveau tendenziell gesunken. Nicht nur die Inflationserwartungen, auch die von den Verbrauchern wahrgenommene Inflation und die Unsicherheit über die künftige Inflationsentwicklung stiegen im März.
Die EZB strebt auf mittlere Sicht eine Teuerung von zwei Prozent an. In den vergangenen Monaten ist die hohe Inflation zwar tendenziell gefallen, zuletzt war sie aber wieder leicht auf 7,0 Prozent gestiegen. Die EZB hat ihre Leitzinsen seit Mitte 2022 deutlich angehoben. Weitere Anhebungen sind in Aussicht gestellt, wobei das Ausmaß ungewiss ist.
Die Verbraucherumfrage («Consumer Expectations Survey») erscheint monatlich. Befragt werden etwa 14.000 Personen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden und Belgien. Die Länder stehen für etwa 85 Prozent der Wirtschaftsleistung in der Eurozone. Inflationserwartungen spielen eine wichtige Rolle für die Geldpolitik der EZB.