Die Gaswirtschaft hat bei der Energiewende eine stärkere Berücksichtigung von KWK-Anlagen (Kraft-Wärme-Kopplung) gefordert. Solche Anlagen, die sowohl Strom als auch Wärme erzeugen, seien hocheffizient und flexibel einsetzbar, sagte der Vorstand des Branchenverbandes Zukunft Gas, Timm Kehler, am Dienstag in Essen. «Vor allem sind sie schon heute in der Lage, mit neuen Gasen, also Biomethan, Wasserstoff und seinen Derivaten sowie synthetisiertem Methan Strom und Wärme zu erzeugen.»
Der aktuelle Entwurf des Gebäude-Energie-Gesetzes (GEG) sorge für viel Verunsicherung in der Branche, so Kehler weiter. In der Folge fänden aktuell kaum Investitionen in KWK statt. «Obwohl scheinbar technologieoffen, droht das Gesetz den Markteintritt von Wasserstofftechnologien zu verhindern.» Zwar würden Wärmenetze im Entwurf berücksichtigt, doch verhindere eine Vielzahl von Einschränkungen und Vorbedingungen den Aufbau konkreter Wasserstoffanwendungen.
Technisch sei Kraft-Wärme-Kopplung längst im Wasserstoffzeitalter angekommen. Neue Anlagen seien bereits für eine Nutzung mit neuen Gasen geeignet. «Die KWK bietet Kommunen unabhängig von den bestehenden Voraussetzungen die Möglichkeit, ihre örtliche Wärme- und Strombereitstellung zu dekarbonisieren», betonte der Verbandschef.
Der KWK-Anteil an der Stromerzeugung in Deutschland beträgt laut Zukunft Gas rund ein Fünftel. Auch bei der Wärmeversorgung liegt der Anteil bei einem Fünftel.