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Dämpfer für den Dax

Mai 31, 2023 ,
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fredrik von Erichsen/dpa)

Nach den moderaten Vortagesverlusten ist der deutsche Aktienmarkt zur Wochenmitte im Rückwärtsgang geblieben. Enttäuschende chinesische Wirtschaftsdaten belasteten. Im Anlegerfokus steht kurz vor Monatsende zudem immer noch die US-Schuldenfrage.

Der Dax machte am Vormittag zwar fast die Hälfte seines Anfangsverlustes wett, notierte zuletzt aber immer noch 0,6 Prozent tiefer bei 15.819,48 Punkten. Damit deutet sich für den deutschen Leitindex im Mai ein Minus von rund 0,6 Prozent an.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank am Mittwoch um 0,7 Prozent auf 26.607,79 Zähler. Für den EuroStoxx 50 ging es um 0,6 Prozent nach unten.

Die wirtschaftliche Erholung in China verlangsamt sich: Frühindikatoren fielen im Mai schlechter als erwartet aus. Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) des herstellenden Gewerbes ging schon den zweiten Monat in Folge zurück und liegt weiter unterhalb der Schwelle von 50 Punkten, was eine Kontraktion signalisiert. Der Index für das Dienstleistungsgewerbe blieb zwar im expansiven Bereich, fiel aber auch. Beide Stimmungsbarometer lagen unter den Erwartungen.

Unterdessen sind die Einfuhrpreise in Deutschland im April zum Vorjahresmonat um 7,0 Prozent gesunken. Das ist der stärkste Rückgang seit Oktober 2009. Im März waren die Importpreise erstmals seit längerer Zeit wieder gefallen, nachdem sie sich im vergangenen Sommer um zeitweise mehr als 30 Prozent verteuert hatten.

Unter den Einzelwerten fielen die Aktien von Morphosys nach einer Kaufempfehlung der UBS positiv auf. Mit einem Kursgewinn von 2,7 Prozent lagen sie an der Spitze des SDax. Analystin Xian Deng sieht das Papier des Biotech-Unternehmens von einem ungerechtfertigten Vertrauensverlust des Marktes betroffen und als stark unterbewertet an. Sie prognostiziert allein für das in der Entwicklung befindliche Blutkrebsmittel Pelabresib einen Spitzenumsatz von 1,1 Milliarden US-Dollar. Dies entspreche einem Kapitalwert je Aktie von 35 Euro, also mehr als der aktuelle Aktienkurs, betonte Deng.

Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen und sein Mehrheitseigner Vonovia bekommen wegen eines Darlehens Druck aus der Anlegerschaft. Der Stimmrechtsberater ISS drängt zusammen mit dem Hedgefonds Elliott auf eine Sonderprüfung eines Kredits von bis zu zwei Milliarden Euro, den die Deutsche Wohnen ihrem Großaktionär gewährt hatte. Dabei soll untersucht werden, ob die Übernahme durch Vonovia ein Grund für die Gewährung des Darlehens war. Allerdings ist nicht zu erwarten, dass die Anteilseigner der Deutsche Wohnen der Sonderprüfung auf ihrer Hauptversammlung zustimmen, denn Vonovia hält fast 90 Prozent der Anteile. Die Aktien von Deutsche Wohnen sanken um 0,4 Prozent, jene von Vonovia büßten 1,3 Prozent ein.