Die abgewendete US-Zahlungsunfähigkeit hat die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Freitag in Kauflaune versetzt. Nach dem Repräsentantenhaus billigte auch der Senat in Washington einen Gesetzentwurf, mit dem die staatliche Schuldenobergrenze in den USA vorerst ausgesetzt wird. Ohne den Schritt wäre der US-Regierung in wenigen Tagen das Geld ausgegangen. Nun richten sich die Blicke der Anleger auf die am Nachmittag anstehenden US-Arbeitsmarktdaten.
Der Dax gewann 0,7 Prozent auf 15.958,37 Punkte. Am Donnerstag hatte sich der Leitindex von seinen klaren Verlusten der Vortage um 1,2 Prozent erholt. Damit deutet sich für den Dax eine fast neutrale Wochenbilanz an. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg am Freitagvormittag um 1,1 Prozent auf 27.037,65 Zähler. Für den EuroStoxx 50 ging es um 0,7 Prozent aufwärts.
Der für 14.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit angesetzte US-Arbeitsmarktbericht gilt im Kampf gegen die hohe Inflation als wichtig für den geldpolitischen Spielraum der US-Notenbank Fed.
Die Aktien von Adidas und Puma profitierten von unerwartet starken Quartalszahlen sowie einem besseren Ausblick des US-Sportartikelanbieters Lululemon. Die Adidas-Papiere stiegen als einer der Favoriten im Dax um 3,4 Prozent und die Puma-Titel im MDax um 4,2 Prozent. Der Lululemon-Aktienkurs schnellte am Donnerstag nach Börsenschluss in den USA um mehr als 13 Prozent nach oben.
Die Aktien von ProSiebenSat.1 verteuerten sich um 2,3 Prozent, nachdem die tschechische Milliardärin Renáta Kellnerová ihre Beteiligung am Medienkonzern aufgestockt hatte. Die von ihr kontrollierte PPF-Gruppe erhöhte ihren Anteil inklusive Finanzinstrumente auf 15,04 Prozent.
Die Anteilsscheine von Ceconomy stiegen um 2,3 Prozent. Der Elektronikhändler will bis zur Mitte des Jahrzehnts profitabler werden. Dabei wollen die Düsseldorfer deutlich mehr Umsatz im Online-Handel machen. Zudem sollen die Ladengeschäfte von MediaMarkt und Saturn umfassend modernisiert werden.
Die Papiere von Evotec stiegen um 2,8 Prozent auf das höchste Niveau seit September. Damit summiert sich das Plus seit Anfang Mai nun bereits auf fast 40 Prozent. Die Titel reagierten damit auf die Meldung, dass dem Wirkstoffforscher Fördermittel von 1,7 Millionen US-Dollar zugeflossen sind. Der Geldgeber Open Philanthropy will damit die Entdeckung von RNA-basierten Therapien gegen Henipaviren vorantreiben.