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Bahn und Gewerkschaft EVG vor langer Verhandlungsrunde

Jun 12, 2023 ,
Vertreter der Deutschen Bahn (vorne) und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG sitzen am Verhandlungstisch in Berlin. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fabian Sommer/dpa)

Die Tarifverhandlungen bei der Deutschen Bahn sind in eine neue Runde gestartet. Vertreter der DB und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG setzten ihre seit Monaten andauernden Gespräche in Berlin fort. Vor Verhandlungsbeginn drohte EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch indirekt mit weiteren Streiks auf der Schiene, sollten die Gespräche nicht vielversprechend vorankommen. Er verwies auf eine hohe Streikbereitschaft innerhalb der Gewerkschaft.

DB-Personalvorstand Martin Seiler sagte, dass es mit etwas Anstrengung in den kommenden fünf Tagen gelingen könnte, eine tragfähige Lösung für den Tarifkonflikt zu finden. Beide sprachen allerdings noch von teils großen Diskrepanzen bei den Themen Gehaltserhöhungen, Tarifstruktur und Laufzeit.

Loroch deutete an, dass die Gewerkschaft am Mittwoch eine erste Bilanz des Gesprächsverlaufs ziehen werde. «Ich sage mal, man nimmt immer das Bergfest, das ist in der Mitte der Woche. Bis dahin muss ich ein Gefühl kriegen, ob sich was bewegt oder nicht», sagte er.

Tarifverhandlungen betreffen 180.000 Beschäftigte

Die Vertreter der Deutschen Bahn und der EVG wollen von Montagnachmittag bis einschließlich Freitag über eine Lösung im Tarifkonflikt verhandeln. Ein möglicher Abschluss würde die Löhne und Gehälter von gut 180.000 Beschäftigten bei der DB betreffen. Die Gewerkschaft fordert von den Arbeitgebern einen Festbetrag von mindestens 650 Euro pro Monat mehr oder zwölf Prozent bei den oberen Lohngruppen. Die Laufzeit soll nach ihren Vorstellungen zwölf Monate betragen.

Die Bahn hatte bei Verhandlungen Ende Mai zwölf Prozent mehr in mehreren Stufen bei den unteren Lohngruppen in Aussicht gestellt. Insgesamt zehn Prozent mehr sollen die mittleren Gruppen bekommen und acht Prozent die oberen. Die erste Erhöhungsstufe soll demnach dieses Jahr wirksam werden. Hinzu kommt eine Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 2850 Euro, die steuer- und abgabenfrei ab Juli in zwei Teilbeträgen gezahlt werden könnte. Die Laufzeit soll 24 Monate betragen.

Von Fabian Nitschmann, dpa