Zunehmende Konjunktursorgen sowie Kursverluste im Banken- und Rüstungssektor haben den deutschen Aktienmarkt am Montag weiter belastet. Der Dax verlor nach der sehr schwachen Vorwoche gegen Mittag 0,30 Prozent auf 15.782,27 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen notierte zuletzt mit minus 0,05 Prozent auf 26.775,65 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,2 Prozent.
Die Sorgen vor einer schwachen Konjunktur wurden am Montag größer nach Veröffentlichung des Ifo-Geschäftsklimas, des wichtigsten Frühindikators für Deutschland. Denn die Stimmung in der deutschen Wirtschaft verschlechterte sich im Juni deutlich.
Für die Aktienkurse von Banken ging es daher weiter bergab. Mögliche Kreditausfälle und höhere Rückstellungen trüben die Lage. Zu den allgemeinen Wirtschaftssorgen als Belastung für den Bankensektor kommen bei der Commerzbank aktuell eigene Probleme hinzu, weshalb sich deren Aktien am Montag mit minus 2,1 Prozent noch schwächer entwickelten als der Sektor. Das Frankfurter Institut muss für seine polnische Tochter mBank weitere millionenschwere Belastungen verkraften, die Rückstellungen steigen.
Nach den Wirren in Russland am Wochenende fielen Rüstungswerte am Montag europaweit mit deutlichen Abgaben auf. In Frankfurt sanken Rheinmetall und Hensoldt um 4,7 Prozent beziehungsweise 2,3 Prozent. Börsianer taten sich hier aber ähnlich schwer mit einer Interpretation der Kursverluste, wie die politischen Kommentatoren beim Aufstand durch die Söldnergruppe Wagner am Wochenende in Russland.
Siemens Energy verloren weitere 4,7 Prozent, nachdem die Titel des Energietechnikkonzerns am Freitag nach zurückgezogenen Prognosen um mehr als 37 Prozent eingebrochen waren und damit einen der größten Tagesverluste im Dax erlitten hatten.