400.000 neue Wohnungen braucht es pro Jahr aus Sicht der Bundesregierung zur Bekämpfung der Wohnungsnot – die Branche hält inzwischen nur noch die Hälfte davon für jährlich umsetzbar. «Unter den aktuellen politischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen können die sozial orientierten Wohnungsunternehmen nicht mehr in bezahlbaren Wohnungsbau investieren», sagte der Präsident des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), Axel Gedaschko, am Montag in Berlin.
Statt des Regierungsziels von 400.000 neuen Wohnungen müsse deshalb mit immer weiter abnehmenden Wohnungsbauzahlen bis zu einer Fertigstellungszahl von nur 200.000 neuen Wohnungen jährlich gerechnet werden.
Ein Grund dafür sind aus Sicht des GdW die stark gestiegenen Baupreise. «Im ersten Quartal 2023 lag die Baupreissteigerung bei Wohngebäuden bei 15,3 Prozent im Vorjahresvergleich, während die allgemeine Preisentwicklung im selben Zeitraum nur bei 8,7 Prozent lag», teilte der Verband mit. Für angespannte Wohnungsmärkte prognostiziert der GdW auf Basis einer Modellrechnung mit Kostensteigerungen für eine Wohnung von 38 Prozent zwischen Mitte 2021 und Ende dieses Jahres.
Die Zahl der bundesweit fertig gestellten Wohnungen werde auch deshalb in diesem Jahr auf etwas mehr als 240.000 Einheiten sinken, im kommenden Jahr auf 214.000 Wohnungen. Im vergangenen Jahr wurden bundesweit laut Statistischem Bundesamt in Deutschland 295.300 Wohnungen fertig gestellt. Das waren zwar 0,6 Prozent mehr als im Jahr davor. Das Ziel der Bundesregierung ist aber damit deutlich verfehlt worden.