Der Dax hat am Freitag nach dem Rückschlag am Vortag einen freundlichen Börsenstart hingelegt. In der ersten Handelsstunde stieg der deutsche Leitindex um 0,79 Prozent auf 13.547,76 Punkte.
Nach der Erholungsrally vom Mittwoch war er am Donnerstag wieder um knapp drei Prozent zurückgefallen. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann zuletzt 0,62 Prozent auf 29.649,11 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,30 Prozent auf 3662,21 Zähler hoch.
Auf Wochensicht steuert der Dax auf einen Gewinn von fast dreieinhalb Prozent zu. Doch seit Jahresbeginn steht immer noch ein Kurseinbruch von knapp 15 Prozent zu Buche. Wegen des anhaltenden Ukraine-Kriegs und der hohen Inflation bleibt die Lage an den Aktienmärkten angespannt.
Mit Blick auf die Berichtssaison wird es nach der jüngsten Zahlenflut merklich ruhiger. Beim Chemiekonzern Lanxess honorierten die Anleger Zahlen und Ausblick mit Kursgewinnen von gut dreieinhalb Prozent. Damit waren die Aktien Spitzenreiter im MDax. Die Kölner erfüllten 2021 trotz hoher Kosten die Gewinnerwartungen am Markt und streben 2022 ein deutliches Ergebniswachstum an. Allerdings seien die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs dabei noch nicht berücksichtigt.
Der Flughafenbetreiber Fraport konnte im Februar die Passagierzahlen gegenüber dem lockdowngeprägten Vorjahreszeitraum mehr als verdreifachen. Im Vergleich zum Februar 2019 – also vor Ausbruch der Corona-Pandemie – haben sich die Zahlen aber mehr als halbiert. Die Aktien zogen im MDax um rund anderthalb Prozent an. Für die Titel der Fluggesellschaft Lufthansa ging es sogar um über zweieinhalb Prozent hoch.
Beim im Kleinwerte-Index SDax gelisteten Biotechnologieunternehmen Morphosys konnten sich die Anleger über ein Kursplus von fast vier Prozent freuen. Hier verblasste offenkundig die am Vorabend noch belastende Wertabschreibung infolge der Übernahme von Constellation Pharmaceuticals.
Gefragt blieben zudem einige Aktien aus dem Bereich Erneuerbare Energien: wie die Siemens-Gamesa-Mutter Siemens Energy und der Solarkonzern SMA Solar: Sie verteuerten sich an der Dax- beziehungsweise SDax-Spitze um rund fünf und knapp sechs Prozent. Gesprächsthema am Markt bleibt die Energiewende, die durch die Folgen des Krieges in der Ukraine indirekt vorangetrieben wird – und dem Ziel, die Abhängigkeit von russischem Gas und Öl zu reduzieren.