Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Ländern Asiens und der Pazifik-Region eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit angeboten. «Die Asien-Pazifik-Region ist viel mehr als China», sagte er auf einer Konferenz der deutschen Wirtschaft in Singapur. «Meine Botschaft ist: Deutschland würde gerne die wirtschaftlichen Beziehungen mit Ihrer Region stärken.»
Scholz betonte, dass er zwar keine Abkopplung von China anstrebt. Der jüngste Parteitag der Kommunistischen Partei habe aber verdeutlicht, wie sehr sich das Land in den vergangenen fünf bis zehn Jahren verändert habe. «Unsere politische und wirtschaftliche Herangehensweise muss das berücksichtigen.» Natürlich bleibe China ein wichtiger Wirtschafts- und Handelspartner. «Aber für einen Tango braucht man immer zwei.»
Scholz: Zusammenarbeit verstärken
Scholz kündigte an, dass der Abbau einseitiger Abhängigkeiten bei bestimmten Rohstoffen und wichtigen Technologien eine besondere Rolle in der nationalen Sicherheitsstrategie spielen wird, die gerade erarbeitet wird. Um sichere Lieferketten zu gewährleisten, müssten die Handelsbeziehungen breiter aufgestellt werden.
Scholz verwies in seiner Rede auch auf die globalen Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. «Unsere Zusammenarbeit zu verstärken ist entscheidend, weil wir alle spüren, wie sich der geopolitische Boden unter unseren Füßen sich verschiebt.» Der Krieg bedrohe die weltweite Friedensordnung. «Deswegen ist es so wichtig, dass wir Putin mit seinen imperialistischen Zielen nicht davonkommen lassen.»
Der Kanzler ist für vier Tage in Asien unterwegs – die bisher längste Reise seiner Amtszeit. Vor Singapur besuchte er Vietnam. Am Montagabend geht es weiter zum G20-Gipfel auf die indonesische Insel Bali.