Bei der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) sollen drei sogenannte Bunkerschiffe für Flüssigerdgas (LNG) entstehen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) übergab am Freitag drei Förderbescheide über insgesamt 62 Millionen Euro an die Schiffsgesellschaften. «Die maritime Energiewende und der damit verbundene Umstieg auf alternative Kraftstoffe im Schiffsverkehr sind eine gewaltige Aufgabe», sagte Habeck. Notwendig seien Investitionen in den Ausbau der Bunkerinfrastruktur, damit die Betankung von Seeschiffen mit LNG und erneuerbaren Kraftstoffen möglich sei.
Die Betankungsschiffe einer Kooperation zwischen der Nordic Hamburg Gruppe, Titan Clean Fuels und Wesmar sollen über eine Kapazität von 4500 Kubikmetern verfügen. Sie sollen später bei der Versorgung von Schiffen in deutschen und europäischen Seehäfen mit LNG zum Einsatz kommen. Die Schiffe sollen zunächst fossiles LNG, Bio-LNG, später auch synthetisches Gas (SNG) als Treibstoffe für Schiffe vorhalten.
Der Geschäftsführer der FSG-Nobiskrug Holding, Philipp Maracke, sprach von einem «zentralen Baustein zur Dekarbonisierung der Schifffahrt». Der Bau der 110 Meter langen Schiffe leiste einen wesentlichen Beitrag in der Infrastrukturkette, der Reeder überhaupt erst in die Lage versetze, schadstoffarme Schiffe zu betreiben. Die Neubauten können nach Angaben der Werft auch in relativ flachen Gewässern sowie zur Betankung von Kreuzfahrtschiffen eingesetzt werden.
Die neuen Schiffe werden auch für eine spätere Bunkerung von Ammoniak konzipiert. Nach Ministeriumsangaben bedarf es bei der Nutzung von Ammoniak als Schiffstreibstoff aber noch weiterer technischer Entwicklung. Die perspektivische Betankung mit Ammoniak zeige, «dass wir uns hier konsequent auf dem Weg Richtung Klimaneutralität befinden», sagte Habeck. «Der vorgesehene Bau der Schiffe in Flensburg ist ein wichtiger Beitrag zur Stärkung des Schiffbaustandorts Deutschland.»