• Sa. Nov 23rd, 2024

Dax schwächelt weiter – Corona-Sorgen aus China belasten

Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: picture alliance / dpa)

Schwache Vorgaben der Überseebörsen haben den deutschen Aktienmarkt am vorletzten Handelstag des Jahres 2022 noch etwas weiter unter die Marke von 14.000 Punkten gedrückt. Sorgen über rasant steigende Corona-Infektionen in China hatten tags zuvor die US-Börsen belastet. Am Donnerstagmorgen folgten dann zunächst die großen Börsen Asiens und nun auch die wichtigsten europäischen Aktienmärkte.

Im frühen Handel gab der deutsche Leitindex um 0,22 Prozent auf 13.894,10 Zähler nach. Der MDax der mittelgroßen Unternehmenswerte sank um 0,65 Prozent auf 25.036,47 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,28 Prozent auf 3798,14 Punkte. Die Handelsvolumina blieben allerdings gering.

Eigentlich sollte Chinas Öffnung nach drei Jahren staatlich verordneter Isolation aus Sicht von Stephen Innes, Managing Partner bei SPI Asset Management, ein Segen für die Weltwirtschaft sein. Eine tiefe Rezession sollte so abgewendet und die Stimmung nach einem harten Jahr für viele Finanzanlagen wieder besser werden. Doch stattdessen bereite die wirtschaftlich motivierte Abkehr der chinesischen Führung von den bisher strengen Corona-Maßnahmen wegen der nun explosionsartig steigenden Infektionszahlen neue Kopfschmerzen.

Unter den Einzelwerten schwächelten die Aktien von Telekomunternehmen. Vor allem die von 1&1 sackten um 1,8 Prozent ab. United Internet, Telefonica Deutschland oder die T-Aktie gaben zwischen 0,3 und 0,7 Prozent nach.

Die «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» berichtete von einem internen Dokument der Deutschen Telekom, wonach die Versteigerung von Mobilfunkfrequenzen im Jahr 2024 für die Netzbetreiber «extrem teuer werden» könnte, da 1&1 als Bieterin hinzukomme. Diese Versteigerung könnte womöglich das teuerste Bieterverfahren seit der UMTS-Vergabe im Jahr 2000 werden, die damals 51 Milliarden Euro gekostet hatte. Einem Händler zufolge ist «die Geschichte zwar nicht neu und schwebt seit Monaten wie ein Damoklesschwert vor allem über den kleineren Auktionsteilnehmern». In einem schwachen und zum Jahresende hin auch umsatzarmen Marktumfeld sei der Pressebericht aber nicht hilfreich.

Im Dax zeigten sich die Papiere von Sartorius weitgehend marktkonform mit minus 0,1 Prozent. Wie der Laborzulieferer mitteilte, kommt er mit seinen Wachstumsplänen schneller voran und liegt etwa zwei Jahre vor dem eigenen Plan. 2022 sei das dritte Jahr einer intensiven Wachstumsphase gewesen, «das war eine sehr erfolgreiche Phase», sagte Vorstandschef Joachim Kreuzburg der dpa.