Die Hoffnung auf eine weiter abflauende Inflation hat der Rally am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch neuen Schwung verliehen. Der Leitindex Dax überstieg am Vormittag die Marke von 14.900 Punkten und erreichte zwischenzeitlich den höchsten Stand seit Februar vergangenen Jahres.
Bis zum Mittag stieg das Börsenbarometer noch um 0,86 Prozent auf 14.902,12 Punkte. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 1,38 Prozent auf 27 761,07 Punkte aufwärts. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,88 Prozent.
Europaweit profitierten insbesondere die 2022 stark unter Druck geratenen Immobilienwerte von der Aussicht auf eine etwas weniger restriktive Gangart der Notenbanken, falls die Inflation tatsächlich weiter an Tempo verlieren sollte. In diesem Fall dürften die Zinsen verstärkt unter Druck geraten, was die Refinanzierung von Immobilien erleichtert. Hierzulande gewannen Vonovia 3,6 Prozent und TAG Immobilien 6,6 Prozent.
An der Dax-Spitze stiegen die Aktien von Siemens Energy um gut vier Prozent. Der Energietechnikkonzern erhielt einen Milliardenauftrag bezüglich der Anbindung von Windparks in der deutschen Nordsee.
Bei dem Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer wird der Druck auf das Management größer. Nach einem Medienbericht hat nun auch der aktivistische Investor Bluebell Capital Partners einen Anteil an dem Unternehmen aufgebaut. Dieser dränge auf die Aufspaltung des Konzerns, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Aktien von Bayer gewannen 3,7 Prozent.
Zudem standen einige Unternehmen mit ersten Quartalszahlen im Fokus. So schnitt der Softwareanbieter Teamviewer mit seinen in Rechnung gestellten Umsätzen und dem operativen Ergebnis besser ab als erwartet. Die Papiere zogen um rund fünf Prozent an.
Im Zwischenbericht von Cropenergies sorgten vor allem die Signale für Verstimmung. Angesichts der anhaltend hohen Energie- und Rohstoffkosten bei zuletzt rückläufigen Ethanolpreisen nehme der Druck auf das Ergebnis zu, hieß es. Die Aktien büßten im Nebenwerteindex SDax mehr als vier Prozent ein.