Nach einem schwachen Börsenjahr suchen die Anleger in Deutschland für 2023 möglichst sichere Investments. Bei einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Bundesverbandes deutscher Banken gaben 81 Prozent an, dass sie sich «eher nicht» oder «gar nicht» vorstellen könnten, für eine höhere Rendite ein höheres Risiko einzugehen.
Einen größeren Geldbetrag würde eine Mehrheit von 52 Prozent im neuen Jahr gerne in Immobilien anlegen. Tatsächlich getan haben das im abgelaufenen Jahr aber nur 21 Prozent. Ebenfalls populär ist mit 43 Prozent eine Anlage in Gold, die 2022 sogar nur 12 Prozent der Befragten tatsächlich getätigt haben. Weit vorn in der Anlegergunst liegen weiterhin Fondsanteile (38 Prozent) und Sparpläne (37 Prozent), die bereits 2022 die Favoriten waren.
54 Prozent Anteil bei jungen Anlegern
Als «wichtiges und positives Signal» bezeichnete Verbandsvertreterin Henriette Peucker den Umstand, dass sieben von zehn Befragten im Alter von 18 bis 29 Jahren Aktien zur Altersabsicherung geeignet halten. Seit 2019 ist den Umfrageergebnissen zufolge unter den jungen Erwachsenen der Anteil der Anleger von 38 Prozent auf 54 Prozent gewachsen. Er liegt damit knapp über dem Wert von 53 Prozent für die Gesamtbevölkerung. Fast die Hälfte der Menschen in Deutschland (44 Prozent) legt nach wie vor gar kein Geld an, 3 Prozent geben dazu keine Auskunft.
Im vergangenen Jahr 2022 waren die befragten Anleger mit ihren Investments im Schnitt sehr unglücklich. Weniger als 30 Prozent waren mit der Wertentwicklung zufrieden, was den niedrigsten Wert seit Beginn der Befragung im Jahr 2012 markiert. Dazu erklärte Peucker: «Wir haben ein eher schwaches Börsenjahr hinter uns und stecken noch immer in einer historisch hohen Inflation.»