• Fr. Nov 22nd, 2024

Automesse in Shanghai beginnt – Deutsche wollen aufholen

Apr 18, 2023
Besucher sehen sich auf der Automesse in Shanghai den Volkswagen ID.7 Vizzion an. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Ng Han Guan/AP/dpa)

Mit einer Kampfansage der deutschen Autobauer ist am Dienstag die wichtige Automesse in Shanghai eröffnet worden. Die Elektrifizierungs-Strategie für den chinesischen Markt werde «mit Hochdruck vorangetrieben», teilte Volkswagen zum Messeauftakt mit. VW werde seine Entscheidungs- und Entwicklungsprozesse in China beschleunigen, betonte Konzernchef Oliver Blume.

Volkswagen und die deutsche Autoindustrie insgesamt befinden sich in China in einer schwierigen Lage. Etwa jedes vierte in China verkaufte Auto fährt bereits elektrisch. Doch anders als bei Verbrennungsmotoren spielen deutsche Marken bei Elektroautos in China bislang kaum eine Rolle. Es dominieren dort einheimische Marken.

Volkswagen hatte die Weltpremiere seines neuen ID.7 auf den Vorabend der Messe gelegt. Die Wolfsburger setzen große Hoffnungen auf die neue Elektro-Limousine in China. Mercedes wiederum zeigte am Montagabend in Shanghai erstmals eine vollelektrische Variante seiner Luxusmarke Maybach.

Experte: Preiskampf macht den Deutschen zu schaffen

Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer sieht die Deutschen vor großen Herausforderungen. Allein im Monat März sei der Absatz von reinen Verbrennern in China um rund ein Prozent zurückgegangen, während der Verkauf von reinen Elektroautos und Fahrzeugen mit Plug-in-Hybridantrieb (NEV) um mehr als ein Viertel gestiegen sei. Laut Dudenhöffer macht den Deutschen auch der Preiskampf zu schaffen, der auf dem chinesischen Markt tobt. «Tesla und die Chinesen haben im Preis- und Kostenwettbewerb die Nase vorn», sagt er. 

Mit Verbrennungsmotoren lasse sich in China zwar noch viel Geld verdienen. «Aber wer die Kunden nicht verlieren will, muss bei Elektroautos deutliche Preis- und damit Margenzugeständnisse machen.» Die westlichen Autobauer müssten ihre Produktionsprozesse für Elektroautos neu kalibrieren, sagt Dudenhöffer. Wer einfach mit der bisherigen Preis- und Produktionsstrategie weitermache, werde Kunden verlieren.