Der für Montag angekündigte ganztägige und umfassende Verkehrswarnstreik in Deutschland macht sich für die Deutsche Bahn (DB) bereits bemerkbar. «Schon jetzt stellt die DB vor dem bundesweiten Warnstreik der EVG am Montag ein deutlich erhöhtes Fahrgastaufkommen und eine hohe Auslastung der Züge insbesondere im Fernverkehr fest», teilte ein Bahnsprecher am Samstagvormittag mit.
Man empfehle Reisenden deshalb, einen Sitzplatz zu reservieren. «Zugreisende werden außerdem gebeten, am Sonntag so früh wie möglich ihr vorgesehenes Fahrtziel zu erreichen, da es bereits am Abend zu Beeinträchtigungen im Bahnverkehr kommen kann», hieß es weiter.
Drei Bundesländer verzichten auf Lkw-Sonntagsfahrverbot
Mehrere Bundesländer verzichten am Sonntag unterdessen darauf, das Fahrverbot für Lastwagen durchzusetzen. Warentransporte können so gegebenenfalls vorgezogen werden. Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern kündigten an, das Lkw-Fahrverbot am Sonntag aufzuheben beziehungsweise nicht zu kontrollieren. Für eine solche Ausnahme hatten sich zuvor Spediteure, Handel und auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) eingesetzt.
Die Polizei in Baden-Württemberg werde grundsätzlich von der Ahndung von Verstößen gegen das Sonntagsfahrverbot absehen, sagte ein Sprecher des Stuttgarter Innenministeriums am Samstag auf Anfrage. Bereits am Freitag hatte Rheinland-Pfalz das Lkw-Fahrverbot für diesen Sonntag ausgesetzt. Das Innenministerium von Nordrhein-Westfalen kündigte an, die Polizei in dem Bundesland werde «am kommenden Sonntag von Kontrollen des Sonntagsfahrverbots absehen».
Die Gewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben für Montag zu einem großen Warnstreik im Verkehrssektor aufgerufen. Fern-, Regional-, und S-Bahnverkehr auf der Schiene wird ebenso bestreikt wie nahezu sämtliche deutsche Flughäfen und der öffentliche Nahverkehr in sieben Bundesländern. Auch die Schifffahrt ist betroffen sowie die Autobahngesellschaft.