• Fr. Nov 22nd, 2024

Bundestag nimmt Postgesetz-Reform an

Briefträgerin bei der Arbeit: Ab 2025 müssen Verbraucher manchmal etwas länger auf einen Brief warten. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Monika Skolimowska/dpa)

Der Deutsche Bundestag hat die Reform des veralteten Postgesetzes angenommen. Bei einem Votum im Plenum bekam der Vorschlag der Ampel-Koalition in Berlin eine Mehrheit, im Juli soll noch der Bundesrat zustimmen – dann wäre das Gesetzgebungsverfahren abgeschlossen. Die Reform sieht vor, der Deutschen Post bei der Beförderung von Briefen künftig mehr Zeit zu geben – 95 Prozent der Briefe müssen erst in drei Werktagen beim Empfänger ankommen, derzeit greift diese Pflicht schon nach zwei Tagen. 

Briefversand wird länger dauern

Durch den schwächeren Zeitdruck benötigt die Post keine Flugzeuge mehr für die Inlandsbeförderung von Briefen, ihr CO2-Ausstoß und ihre Kosten sinken. Für Verbraucher bedeutet das, dass sie ab 2025 manchmal etwas länger auf einen Brief warten müssen. Außerdem soll die Aufstellung von Postautomaten erleichtert. 

Andere Teile der Reform betreffen die Paketbranche. Subunternehmer sollen künftig besser und häufiger überprüft werden, um Schwarzarbeit und Arbeitszeit-Verstöße zu erkennen und zu ahnden. Ein Verzeichnis bei der Bundesnetzagentur, in dem Subunternehmen aufgeführt sind, soll zudem für mehr Transparenz sorgen und verhindern, dass schwarze Schafe weitermachen können. Pakete, die mehr als 20 Kilo wiegen, sollen im Regelfall nur noch von zwei Menschen zugestellt werden – es sei denn, sie haben ein geeignetes technisches Hilfsmittel, dann ist auch weiterhin eine Ein-Personen-Zustellung erlaubt. 

Das aktuelle Postgesetz gilt in seinen wesentlichen Teilen schon seit 1998, damals war der Online-Handel noch in den Kinderschuhen und Briefe waren wichtig für die Alltagskommunikation – heute setzen viele Menschen hingegen auf Chats und Mails, daher sinkt die Briefmenge kontinuierlich.