Weitere Corona-Lockerungen in China haben dem Dax nach Weihnachten zurück über die Hürde von 14.000 Punkten geholfen. Bei dünnen Umsätzen stieg der deutsche Leitindex am Nachmittag um 0,84 Prozent auf 14.058,42 Zähler, während der MDax der mittelgroßen Unternehmenswerte um 0,62 Prozent auf 25.405,28 Punkte zulegte.
Seit Mitte Dezember nun schon müht sich das deutsche Börsenbarometer an der 14-000-Punkte-Hürde ab. Die nach dem Jahrestief Ende September begonnene Aufholjagd des Dax hatte geendet, als die Notenbanken in den USA und Europa unter Verweis auf die Inflation deutlich machten, dass ein Ende ihres Zinserhöhungszyklus vorerst nicht in Sicht ist.
Neuigkeiten aus China sorgten nun wieder für eine etwas optimistischere Börsenstimmung. Dort mehren sich die Signale über ein Ende der Lockdowns. Und nachdem die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft durch die ersten Lockerungen von einer starken Corona-Welle erfasst wurde, wird gehofft, dass die Pandemie – und damit auch die wirtschaftlichen Belastungen – etwas früher als gedacht enden. Da zuletzt außerdem die Kreditbedingungen in China deutlich verbessert wurden, lässt dies laut Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets zusätzlich auf eine schnelle Wirtschaftserholung hoffen.
Unter den Einzelwerten profitierten europaweit und auch im Dax vor allem die Aktien der Autohersteller von den Aussichten in China. Porsche AG stiegen als Favorit im deutschen Leitindex um 4,3 Prozent. BMW, Volkswagen und Mercedes-Benz gewannen zwischen 0,7 und 1,2 Prozent.
Zweitstärkster Dax-Wert war Siemens Energy mit plus 2,1 Prozent. Der Energiekonzern kündigte an, für ein Mitarbeiter-Aktienprogramm eigene Papiere im Wert von bis zu 130 Millionen Euro zurückzukaufen.
Im MDax gewannen die Anteile von Rheinmetall an der Index-Spitze 3,2 Prozent. Nach Verlusten am Freitag knüpften sie nun wieder an ihre Erholungsbewegung der Vorweihnachtswoche an. Mit Blick auf den bisherigen Jahresverlauf gehören sie mit einem Plus von etwas über 130 Prozent zu den unangefochtenen Favoriten der Anleger, da Deutschland und andere westliche Länder nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine ihre Wehr-Etas massiv aufstockten.
Das Geschäft des Gasimporteurs Uniper wurde dagegen durch den weiterhin andauernden Krieg derart schwer getroffen, dass das Unternehmen vom Staat gerettet werden und nun aus dem SDax ausscheiden musste.
Nachrücker für Uniper im Index der kleineren Werte ist der Brennstoffzellen-Hersteller SFC Energy. Für dessen Aktien ging es nun zwar um 1,6 Prozent abwärts, sie hatten allerdings in den zwei Tagen nach Bekanntwerden des Austausches auch um etwas mehr als acht Prozent zugelegt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,36 Prozent am Freitag auf 2,47 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,19 Prozent auf 125,91 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,72 Prozent auf 133,71 Punkte.
Der Euro kostete am Nachmittag 1,0626 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am vergangenen Freitag vor Weihnachten auf 1,0622 Dollar festgesetzt.