Die Dax-Anleger haben am Mittwoch die jüngst negativen Nachrichten von der Geldpolitik gut weggesteckt. Der deutsche Leitindex erreichte am Vormittag wieder die runde Marke von 14.000 Punkten, gegen Mittag stand er mit plus 0,66 Prozent auf 13.976,32 Punkten etwas darunter. Damit sind die Verluste vom Vortag ausgebügelt.
Am Dienstag noch hatten Maßnahmen der Zentralbank Japans, die am Markt als Straffung der geldpolitischen Zügel gewertet wurden, belastet. Auf Signale zur Zinspolitik reagieren die Märkte in diesem Jahr besonders sensibel. Erst in der vergangenen Woche hatten die Notenbanken der USA und der Eurozone die Anleger mit Hinweisen auf eine wohl noch etwas länger dauernde Strecke mit Zinserhöhungen verstimmt.
Für den MDax der mittelgroßen Börsentitel ging es zur Wochenmitte um 1,39 Prozent hoch auf 25 309,54 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,9 Prozent zu.
Von Vorgaben ihrer US-Wettbewerber wurden besonders Adidas und Puma sowie in geringerem Maß auch die Deutsche Post bewegt. Beim weltgrößten Sportartikelhersteller Nike laufen die Geschäfte trotz weltweiter Inflations- und Rezessionssorgen gut. Dies wirkte positiv auf die Kurse von Adidas und Puma mit einem Plus von mehr als sieben beziehungsweise mehr als acht Prozent. Deutsche Post gewannen nach Quartalszahlen des US-Logistikkonzerns Fedex 1,2 Prozent.
Brenntag erholten sich weiter mit einem Plus von knapp eineinhalb Prozent. Aus Sicht des UBS-Experten Rory McKenzie ist der Chemikalienhändler nach dem jüngsten Kursrutsch inzwischen zu pessimistisch bewertet, Ergebnisrisiken würden zu hoch gehängt.
Der Kupfer- und Recyclingkonzern Aurubis will nach einer überraschend guten Jahresbilanz viel Geld in seinen Geschäftsausbau stecken. Die Aktionäre sollen für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von 1,80 Euro je Aktie erhalten – 20 Cent mehr als ein Jahr zuvor und so viel wie noch nie. Analysten hatten jedoch mit einer noch höheren Ausschüttung gerechnet. Von ihren hohen Verlusten im frühen Handel erholten sich die Titel, indem sie zuletzt um 1,5 Prozent stiegen.