Ein Kursrutsch bei den Aktien von Bayer hat den Dax am Dienstag wieder etwas unter Druck gesetzt. Als Belastung kamen wieder aufgeflammte Inflationssorgen hinzu. Nach dem starken Wochenauftakt verlor der deutsche Leitindex 0,25 Prozent auf 15.343,41 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Werte gab um 0,52 Prozent auf 28.529,87 Punkte nach. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,28 Prozent nach unten.
Inflationsdaten aus wichtigen europäischen Ländern für den laufenden Monat weckten die Furcht vor weiter steigenden Zinsen um Euroraum: In Frankreich erreichte die Teuerung überraschend ein Rekordhoch und in Spanien stieg die Inflation unerwartet. Am Markt wird inzwischen damit gerechnet, dass der Leitzins bis auf vier Prozent steigen könnte. Aktuell liegt er bei drei Prozent.
Die Aktien von Bayer büßten am Dax-Ende 3,5 Prozent ein. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern hatte mit seinem Gewinnausblick enttäuscht. Der Experte Gunther Zechmann vom US-Analysehaus Bernstein Research schränkte jedoch ein, dass der Ausblick nicht so schlimm sei, wie er auf den ersten Blick erscheine. Die Differenz zur Markterwartung resultiere vor allem aus Wechselkurseinflüssen.
An der Dax-Spitze profitierten die Anteilscheine von Adidas mit plus 1,3 Prozent von Analystenlob: Zwei Banken hatten sich positiv zu dem Sportartikelhersteller geäußert. Der Markt sei mit Blick auf die Profitabilität des Unternehmens zu vorsichtig geworden, schrieb etwa Analyst Graham Renwick von Berenberg. 2023 sollte es zwar noch Gegenwind geben, aber der neue Chef Björn Gulden habe mit dem neuen Ausblick reinen Tisch gemacht. Zudem habe er den Ruf, weniger zu versprechen als zu erreichen. Mit der richtigen Strategie und deren Umsetzung sowie Investitionen sei Adidas in einer guten Ausgangsposition für das wichtige Sportjahr 2024.
Im MDax waren die Papiere von Aixtron mit einem Plus von knapp zehn Prozent der klare Favorit. Der Halbleiter-Ausrüster will nach Belastungen durch Lieferverzögerungen das Wachstum im neuen Jahr beschleunigen.