Die Beruhigung der Lage im Bankensektor hat die Erholung des deutschen Aktienmarktes weiter angetrieben. Der Dax knüpfte am Freitag an seine jüngste Erholung an: Am Ende der ersten Handelsstunde stieg er um 0,74 Prozent auf 15.078,42 Punkte.
Vor dem Wochenende wirkten die Notenbankhilfen für die angeschlagene Schweizer Großbank Credit Suisse sowie der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) weiter nach, der für eine positive Reaktion an den Finanzmärkten gesorgt hatte.
Die Währungshüter hatten sich im Kampf gegen die hohe Inflation von Problemen der Bankenbranche nicht beirren lassen. Nach den Hilfen für die Credit Suisse sorgte in den USA eine milliardenschwere Unterstützung für die US-Regionalbank First Republic durch die größten amerikanischen Geldhäuser für Erleichterung.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmenswerte relativierte seine Gewinne mit 27.109,05 Punkten auf zuletzt 0,23 Prozent. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone zeigte sich freundlich mit plus 0,82 Prozent auf 4150,74 Zähler.
Nach äußerst turbulenten Handelstagen steht für den deutschen Leitindex im bisherigen Wochenverlauf allerdings immer noch ein Minus von mehr zwei Prozent zu Buche.
Im Tagesverlauf könnte noch der sogenannte große Verfall für Ausschläge der Aktienindizes sorgen. Gegen Mittag verfallen an der Termin- und Derivatebörse Eurex Optionen und Terminkontrakte auf den Dax und den Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50. Investoren versuchen zu den Verfallterminen, die Indizes in die für ihre Marktposition günstige Richtung zu bewegen. Daher kommt es oft zu unvermittelten Kurskapriolen.
Auf Unternehmensseite profitierten die Banken mit deutlichen Kursgewinnen von der wieder verbesserten Stimmung für den Sektor. Darüber hinaus bergen höhere Leitzinsen für die Institute auch die Chance auf höhere Erträge. Deutsche Bank und Commerzbank zählten mit Aufschlägen von bis zu 2,2 Prozent zu den gefragten Werten im Dax.
Vonovia-Anteile pendelten in der Frühe zwischen moderaten Gewinnen und Verlusten. Der Immobilienkonzern hatte zwar am Vorabend nachbörslich mit seinen Jahreszahlen wie von vielen befürchtet eine kräftige Dividendenkürzung verkündet und einen Gewinnrückgang für 2023 signalisiert. Allerdings hatten die Papiere im Vorfeld der Bilanz schon mit dem Sektor deutlich nachgegeben.