Neu angefachte Inflations- und Zinsängste haben am Freitag den Dax unter Druck gebracht. Die Auslöser kamen aus den USA: Zuerst hatte in dieser Woche US-Notenbankchef Jerome Powell überraschend ein wieder stärkeres Zinserhöhungstempo als möglich bezeichnet.
Am Donnerstag sorgten dann der Zusammenbruch der Krypto-Bank Silvergate Capital und der Kurssturz der Aktie von SVB Financial, einem Startup-Finanzierer aus dem Silicon Valley, für Verluste an der Wall Street. Nun setzte sich die Aktien-Verkaufswelle auch in Europa fort. Zudem herrscht Unsicherheit vor dem am Nachmittag erwarteten US-Arbeitsmarktbericht für Februar.
Der Dax gab bis zur Mittagszeit um 1,56 Prozent auf 15.388,20 Punkte nach. Auf Wochensicht droht ein Verlust von etwas mehr als ein Prozent, nachdem der deutsche Leitindex am Dienstag bei 15.706 Punkten noch auf ein Dreizehnmonatshoch geklettert war. Der MDax verlor am Freitag 1,65 Prozent auf 27.972,60 Punkte.
Europaweit wurde der Bankensektor gemieden. Hierzulande büßten die Aktien der Deutschen Bank 7,6 Prozent ein und hielten im Dax die rote Laterne. Die Anteile der Commerzbank folgten mit minus 4,7 Prozent.
Für die Papiere des Nutzfahrzeugherstellers Daimler Truck ging es um 4,7 Prozent abwärts. Der Dax-Konzern nimmt sich nach einem guten Lauf im vergangenen Jahr auch für 2023 viel vor. Versorger-Aktien, wie die von RWE mit plus 0,2 Prozent und Eon mit stabilem Kurs, galten dagegen an diesem trüben Handelstag als «sichere Häfen».
Nach einer Abstufung durch Morgan Stanley gerieten die Papiere von Kion im MDax unter Druck und gaben um 4,8 Prozent nach. Im SDax waren die Anteile des Finanzdienstleisters Hypoport und die des Diagnostikspezialisten Stratec mit jeweils fast 10 Prozent Kursminus die Schlusslichter.