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Dax vor EZB-Entscheid im Rückwärtsgang

Mai 4, 2023
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fredrik von Erichsen/dpa)

Zwischen Zinsentscheidungen wichtiger Notenbanken ist der Dax am Donnerstag unter Druck geraten. Der Leitindex weitete sein Minus in den Anfangsminuten mit 15.694,72 Punkten auf 0,76 Prozent aus. Mit einem Spitzenabschlag von fast einem Prozent rutschte der Dax kurz auf ein Tief seit mehr als drei Wochen. Mit zuletzt 15.763,57 Punkten reduzierte er seinen Abschlag aber wieder deutlich auf 0,3 Prozent.

Der MDax mit den mittelgroßen deutschen Werten gab zuletzt um 0,24 Prozent auf 27.367,74 Zähler nach, während der Eurozonenleitindex EuroStoxx 50 um 0,4 Prozent fiel.

Am Vorabend hatte die US-Notenbank ihren Leitzins zum zehnten Mal in Folge erhöht, den weiteren geldpolitischen Kurs aber offen gelassen. In ihrer Erklärung zum Zinsentscheid strichen die Währungshüter zwar eine wichtige Passage, wonach weitere Zinsanhebungen zu erwarten seien. Allerdings wurden zusätzliche Erhöhungen auch nicht explizit ausgeschlossen.

Hierzulande ist die Tagesagenda am Donnerstag mit Quartalsberichten und Wirtschaftsdaten prall gefüllt. Höhepunkt ist die Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am frühen Nachmittag. Als sicher gilt, dass die Währungshüter der Eurozone erneut an der Zinsschraube drehen. Die Spannung ist jedoch groß, ob es eine Erhöhung um 0,25 oder gar nochmals um 0,5 Prozentpunkte gibt.

Die Unternehmensberichte im Dax hatten am Donnerstag Licht und Schatten zu bieten. Die zuletzt vom Kursanstieg verwöhnten Anleger von Rheinmetall stellten durchwachsene Quartalszahlen und eine bestätigte Prognose nicht zufrieden. Für den Kurs ging es um 3,4 Prozent abwärts.

Gute Nachrichten verpufften bei Infineon gänzlich, wie der Kursrutsch um 2,4 Prozent zeigte. Hier lobten Händler starke, über den Erwartungen liegende Quartalszahlen und einen angehobenen Ausblick auf das laufende Quartal. Die Branchenstimmung im Sektor wurde aber unter anderem von schwachen Resultaten des US-Halbleiterkonzerns Qualcomm gedämpft.

Bei BMW pendelte sich der Kurs mit 1,8 Prozent im Plus ein, nachdem der Autobauer im Quartal in der Autosparte überraschend profitabel war und ein weiteres milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm beschlossen hatte. Bei Volkswagen ging es derweil nach Zahlen mit einem Anstieg um zuletzt 0,2 Prozent verhaltener zu.

Auch bei Henkel und Vonovia waren die Reaktionen auf die Quartalsberichte mit Verlusten von bis zu 1,7 Prozent negativ. In besonderem Maße galt dies aber für Zalando mit einem Abschlag von 7,4 Prozent. Hier half es nicht, dass der Modehändler seine Verluste im ersten Jahresviertel deutlich verringern konnte.