Die Freude der Anleger über den nachlassenden Inflationsdruck in den USA hat nicht lange gewährt. Am deutschen Aktienmarkt haben Dax & Co am Mittwoch vor der Zinsentscheidung in den USA wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Am frühen Nachmittag verlor der deutsche Leitindex Dax 0,7 Prozent auf 14.400 Zähler. Damit ist ein Teil der Gewinne vom Vortag wieder abgeschmolzen. Der MDax verlor zuletzt gut ein Prozent auf 25.723 Punkte, der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 gab um ein halbes Prozent nach.
Anleger sind vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Abend zurückhaltend. Analysten rechnen mehrheitlich mit einer Zinsanhebung um 0,50 Prozentpunkte. Damit würde die Fed ihre jüngst aggressivere geldpolitische Gangart zur Eindämmung der Inflation mit mehreren Zinserhöhungen von 0,75 Punkten etwas entschärfen.
Bei den Einzelwerten im Dax setzten sich die Aktien von Merck KGaA an die Spitze mit einem Plus von 1,6 Prozent. Sie profitierten von einer Kaufempfehlung der Bank UBS. Unter Druck gerieten mit Thyssenkrupp und Salzgitter zwei Stahlwerte mit Abschlägen von 4,1 beziehungsweise 5,2 Prozent.
Unter kleineren Titeln brachen Synlab als SDax-Schlusslicht um elf Prozent ein, nachdem die Deutsche Bank die Kaufempfehlung für den Labordienstleister gestrichen hatte. Aktien des Rüstungskonzerns Hensoldt legten nach optimistischem Ausblick leicht zu.
Im Devisenhandel legte der Euro vor der Fed-Sitzung am Abend zu und notierte zuletzt auf 1,0652 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstagnachmittag auf 1,0545 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt fielen die Kurse. Im Gegenzug stieg die Umlaufrendite von 1,89 Prozent am Dienstag auf 1,92 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,42 Prozent auf 128,43 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,26 Prozent auf 140,17 Punkte.