Am deutschen Aktienmarkt herrscht weitgehend Stillstand. Der Dax kommt nach wie vor kaum vom Fleck. Nun wird an diesem Mittwoch als Impuls auf die Verbraucherpreisdaten für April aus den USA gewartet. Endgültige April-Inflationsdaten aus Deutschland bestätigten nur die vorläufigen und fanden daher keine große Beachtung.
An einem weiteren Handelstag mit zahlreichen Quartalsberichten gab der Leitindex im frühen Geschäft um 0,21 Prozent auf 15.921,66 Punkte nach. Der MDax sank um 0,08 Prozent auf 27.292,55 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte zugleich um 0,04 Prozent auf 4324,62 Punkte vor.
Unter den Einzelwerten stehen gleich mehrere Dax-Konzerne mit Quartalsberichten im Blick, so etwa Eon, Brenntag, Continental und Siemens Healthineers. Kosten für den Umbau der Diagnostik sowie für eine Neuaufstellung des Robotikgeschäfts belasteten den Medizintechnikkonzern im zweiten Geschäftsquartal, was die Aktie von Siemens Healthineers mit minus 6,4 Prozent an das Index-Ende drückte.
Das Papier des Autozulieferers Conti dagegen nahm nach einem stärkeren Jahresstart als erwartet die Dax-Spitze ein mit plus 4,2 Prozent. Die seit Mitte Oktober stark gelaufene Aktie von Eon gab nach einem etwas optimistischeren Jahresausblick des Energieversorgers um 0,6 Prozent nach. Um 1,0 Prozent ging es für den ebenfalls in den vergangenen Monaten sehr gut gelaufenen Anteilschein des Chemikalienhändlers Brenntag abwärts. Dieser meldete einen geringeren Rückgang des operativen Quartalsgewinns als erwartet und bestätigte seine Jahresziele. Im MDax litten außerdem Telefonica Deutschland unter Gewinnmitnahmen und büßten 6,2 Prozent ein. Tags zuvor erst hatte die Aktie des Telekomanbieters den höchsten Stand seit Januar 2019 erreicht.
Der Chemiekonzern Lanxess wurde nach einem Gewinnrückgang zum Jahresstart etwas vorsichtiger für den um Sondereffekte bereinigten operativen Jahresgewinn. Für die Aktie ging es daraufhin um 2,5 Prozent abwärts. «Der Ausblick ist jetzt konkreter, hat aber eine sehr breite Spanne beim bereinigten Ebitda und liegt obendrein unter der Konsenserwartung», monierte ein Händler.
Evotec, die tags zuvor aus dem MDax herausgenommen wurden, da der Pharma-Wirkstoffforscher aufgrund einer Cyberattacke seinen Jahresbericht nicht hatte rechtzeitig vorlegen können, sprangen um 8,0 Prozent hoch. Sie profitierten von einer Zusammenarbeit mit Novartis in den USA. Diese führt unmittelbar zu einer Vorabzahlung in zweistelliger Millionenhöhe. Hinzu kommen weitere künftige Zahlungen, die vom erfolgreichen Entwicklungsfortschritt abhängen.