Vor den Zinsentscheidungen der großen Notenbanken haben die Anleger auf dem deutschen Aktienmarkt keine großen Sprünge gewagt. Der Leitindex Dax legte im frühen Handel am Mittwoch um 0,12 Prozent auf 15.145,98 Punkte zu, nachdem er bereits am Dienstag nach erfolgreichem Test der 15 000-Punkte-Marke quasi auf der Stelle getreten war. Der MDax stieg zur Wochenmitte um 0,3 Prozent auf 28.899,65 Zähler. Für den EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone ging es um 0,25 Prozent nach oben.
Am Abend (MEZ) gibt die US-Notenbank Fed ihre Zinsentscheidung bekannt, gefolgt von der Europäischen Zentralbank und der Bank of England am Donnerstag. Die Signale stehen auf weitere Zinserhöhungen angesichts einer vergleichsweise hohen Inflation und eines starken Arbeitsmarktes in den USA.
Aktien von Softwareanbietern gerieten ins Rutschen. So sackten die Papiere der Software AG am MDax-Ende um gut 13 Prozent ab. Das Unternehmen schlug sich zum Jahresschluss zwar ordentlich und konnte die eigenen Ziele erfüllen – doch die im neuen Jahr angestrebten Gewinne bleiben hinter den Erwartungen von Fachleuten zurück.
Die Anteilsscheine von Teamviewer büßten nach einem skeptischer Analystenkommentar mehr als acht Prozent ein. Steigende Investitionen drohten die Profitabilität zu schmälern, schrieb der Experte Toby Ogg von der US-Bank JP Morgan. Die Markterwartungen für dieses Jahr seien zu optimistisch.
Am Dax-Ende verloren die Aktien von Hannover Rück knapp vier Prozent und litten damit unter einem zurückhaltenden Ausblick. Das Ziel eines Jahresüberschusses von mindestens 1,7 Milliarden Euro könne enttäuschend wirken, schrieb Analyst Thorsten Wenzel von der DZ Bank.
Die Nachricht belastete auch den europäischen Versicherungssektor insgesamt. Die Papiere von Munich Re und die von Talanx fielen um jeweils rund zwei Prozent.