Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag einen großen Teil seiner kräftigen Vortagesverluste gutgemacht. Unterstützung kam von sich weiter abschwächenden US-Inflationsdaten für Februar. Vor dem Hintergrund der Turbulenzen im US-Bankensektor rechnen Marktexperten nun mit einem kleineren als bisher erwarteten Zinsschritt der US-Notenbank Fed auf der nächsten Sitzung.
Der Dax legte am Nachmittag um 1,82 Prozent auf 15.231,17 Zähler zu, nachdem er tags zuvor rund drei Prozent eingebüßt hatte. Der MDax stieg um 2,09 Prozent auf 27.802,59 Punkte, und auch europaweit erholten sich die meisten großen Indizes spürbar. Die Nervosität – und damit auch die Schwankungen an den Börsen – dürfte vor den Zinsentscheidungen der Fed am 22. März und der Europäischen Zentralbank (EZB) an diesem Donnerstag aber wohl hoch bleiben.
Die zuletzt stark unter Druck geratenen Bankaktien reagierten europaweit mit Erholungsgewinnen. Im Dax stiegen die Aktien der Commerzbank und der Deutschen Bank als Spitzenwerte um 4,5 Prozent und um 3,6 Prozent.
Der Anteilsschein von VW büßte als Dax-Schlusslicht nach detaillierten Zahlen zum abgelaufenen Jahr 1,7 Prozent ein. Jefferies-Analyst Philipe Houchois sprach von einem schwachen Schlussquartal und bemängelte vor allem die Margen des Autobauers.
Im MDax fand sich das Fraport-Papier mit minus 1,8 Prozent auf dem letzten Platz wieder. Nach dem stark gewachsenen Passagierverkehr im vergangenen Jahr rechnet der Frankfurter Flughafenbetreiber für 2023 mit einer weiteren Erholung von der Corona-Krise. Die Aktionäre sollen allerdings wegen der weiterhin hohen Schulden infolge der Corona-Krise auch für 2022 und 2023 keine Dividende erhalten.
Die Wacker-Chemie-Aktie zählte dagegen mit plus vier Prozent zu den Favoriten im Index der mittelgroßen Werte. Der Spezialchemiekonzern will für 2022 trotz schwieriger Perspektiven eine Rekorddividende von 12 Euro je Anteilsschein zahlen.
Der Euro wurde am Nachmittag mit 1,0704 US-Dollar gehandelt. Die EZB hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,0706 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,32 Prozent am Vortag auf 2,38 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,01 Prozent auf 126,34 Punkte. Der Bund-Future büßte 1,31 Prozent auf 134,37 Zähler ein.