Die Frankfurter Börse hat sich am Mittwoch vor der am Abend anstehenden Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed insgesamt robust gezeigt. Der Leitindex Dax knüpfte gegen Mittag an seine jüngste Erholung von dem Tief seit Anfang Januar an. Er legte um 0,52 Prozent auf 15.274,01 Punkte zu. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es zwar leicht um 0,13 Prozent auf 26.983,65 Zähler bergab, der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte jedoch gleichzeitig um 0,3 Prozent zu.
Nach den Turbulenzen im Bankensektor hatte die Not-Übernahme der Credit Suisse durch die UBS die Märkte beruhigt – ebenso wie das Versprechen der US-Regierung, wenn nötig weitere Hilfen für angeschlagene Institute zu mobilisieren. Die Erleichterung darüber hielt am Mittwoch an: Die Titel der Commerzbank und der Deutschen Bank gewannen jeweils noch einmal mehr als ein Prozent.
Die Blicke richteten sich bereits auf die Fed, die am Abend ihre Leitzinsentscheidung bekanntgeben wollte. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte vor einiger Zeit eine wieder härtere Gangart signalisiert, doch nun wird mit mehr Zurückhaltung gerechnet. Einige Beobachter halten sogar eine Zinspause für möglich.
Aktien der Chemiekonzerne Covestro und BASF waren im Dax am Mittwoch mit Aufschlägen von 2,3 respektive 1,3 Prozent gefragt. Die wegen hoher Zinsen belasteten Immobiliengesellschaften standen dagegen erneut eher negativ im Rampenlicht. Hier ging es infolge einer pessimistischen Haltung der US-Investmentbank Morgan Stanley nach unten. Mit einem Abschlag von 3,5 Prozent markierten die Papiere von Vonovia ein weiteres Tief seit 2014.
Im MDax verteuerten sich die Anteile des Gabelstapler-Herstellers Kion im Sog einer Kaufempfehlung durch die Deutsche Bank um fast drei Prozent. Varta-Aktien erholten sich im SDax um 2,4 Prozent, nachdem sie zuletzt wegen einer angekündigten Kapitalerhöhung eingebrochen waren. Die Anleger des Softwareanbieters Suse wurden dagegen von einem überraschend verkündeten Chefwechsel eher vergrault: Die Papiere gaben im Nebenwerte-Index um 0,7 Prozent nach.