Die deutsche Industrie hat ein turbulentes Jahr schwach abgeschlossen. Im Dezember ging die Produktion gegenüber dem Vormonat um 3,1 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Experten hatten mit einem Minus von 0,8 Prozent gerechnet. Im Gesamtjahr lag die Herstellung 0,6 Prozent niedriger als im Vorjahr. Die Industrie hatte vor allem mit den Folgen des Ukraine-Kriegs zu kämpfen.
Die Warenherstellung sank im Dezember um 2,1 Prozent, weil deutlich weniger Vorleistungsgüter produziert wurden. Die Energieherstellung fiel um 2,3 Prozent, während sich die Aktivität am Bau mit minus 8 Prozent besonders schwach präsentierte. Das Statistikamt machte dafür das kalte Wetter mit vielen Frosttagen verantwortlich.
«Im Dezember zeigt sich die erwartete wirtschaftliche Abschwächung im Winterhalbjahr in der Industrie», kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium. Besonders die energieintensiven Branchen hätten ihre Produktion verringert. Allerdings deuteten die zuletzt optimistischeren Geschäftsaussichten, die abnehmenden Materialengpässe und die gut gefüllten Auftragsbücher darauf hin, dass die wirtschaftliche Abschwächung im Winter milde ausfallen dürfte. Ökonomen schließen eine leichte Rezession nicht aus. Ein Einbruch wird aber nicht mehr befürchtet.