Das erste Spezialschiff zur Umwandlung von verflüssigtem Erdgas in den gasförmigen Zustand ist in Deutschland angekommen. Die «Neptune» liegt vor dem Hafen von Mukran auf Rügen. Das Schiff sollte nach Angaben des Unternehmens Deutsche Regas im Laufe des Vormittags einlaufen. Nach dortigen Vorbereitungen soll es in den Industriehafen von Lubmin bei Greifswald gebracht werden und als schwimmendes Terminal für Flüssigerdgas (LNG) dienen.
Der Weg der «Neptune» und ihre Aufgabe
Aus Wales kommend war die «Neptune» laut Schiffsortungsdiensten in den zurückliegenden anderthalb Wochen durch die Nordsee und um Norddänemark herum in die Ostsee gefahren. Zuletzt wurde sie von der «Bamberg», einem Schiff der Küstenwache, begleitet.
Bei der mehr als 280 Meter langen «Neptune» handelt es sich um eine FSRU (Floating Storage and Regasification Unit). Diese Spezialschiffe können LNG aufnehmen, erwärmen und gasförmig machen. Die «Neptune» soll an Gasfernleitungen angebunden werden, die in direkter Nachbarschaft zum Hafen in Lubmin verlaufen.
Kleinere Schiffe sollen das LNG von einem auf der Ostsee liegenden Speicherschiff abnehmen, das wiederum von Tankern beliefert werden soll. Die kleineren Shuttle-Schiffe sollen das LNG dann durch den flachen Greifswalder Bodden in den Lubminer Hafen zur «Neptune» transportieren.
Start des Terminals
Nach bisherigen Angaben der Deutschen Regas soll das Terminal in Lubmin zum 1. Dezember betriebsbereit sein. Es steht allerdings noch eine Genehmigung des zuständigen Landesamtes aus. Bis Montag können Einwände abgegeben werden.
Deutschland setzt beim Ersatz russischen Pipeline-Gases unter anderem auf per Schiff geliefertes LNG und baut für den Import mehrere Terminals. Auch im niedersächsischen Wilhelmshaven und in Brunsbüttel in Schleswig-Holstein sollen Schwimmterminals noch in diesem Jahr an den Start gehen.