Das Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Fabio Panetta, hat sich für kleine Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation ausgesprochen. Mit kleinen Zinsschritten sei eine bessere Anpassung der Geldpolitik möglich, wenn jüngste Zinserhöhungen beginnen, Wirkung zu zeigen, sagte Panetta in London. Nach Einschätzung des italienischen Währungshüters befinden sich die Leitzinsen in der Eurozone bereits im sogenannten restriktiven Bereich. Das bedeutet, dass sie die konjunkturelle Entwicklung bremsen.
Mit kleinen Zinsschritten sei es möglich, den Kampf gegen die hohe Inflation auf der einen Seite und die Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum auf der anderen Seite besser in Einklang zu bringen, sagte Panetta. Bei der nächsten Zinssitzung der EZB am 16. März hat die EZB bereits klare Signale für eine erneute deutliche Zinserhöhung um 0,50 Prozentpunkte geliefert. Darüber hinaus wurde das Ausmaß der künftigen Zinsschritte bisher offen gelassen.
Weitere Zinserhöhungen möglich
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte vor dem Europäischen Parlament in Straßburg gesagt, dass nach der Zinserhöhung im März von Sitzung zu Sitzung über das Ausmaß der Zinsschritte beraten werde. Demnach werden künftigen Zinserhöhungen von der weiteren Entwicklung von Konjunkturdaten anhängig sein.
Dagegen hat EZB-Rat Klaas Knot zuletzt eine weitere deutliche Zinserhöhung um 0,50 Punkte auch im Mai ins Spiel gebracht. Sollte es nicht zu einem grundlegenden Rückgang der Inflation kommen, könnte im Mai ein weiterer Zinsschritt in der gleichen Höhe wie im März erfolgen, sagte der niederländische Notenbankpräsident.