Im Kampf gegen die Verschwendung von Lebensmitteln haben sich 14 Handelsunternehmen auf weitere Schritte und Ziele verpflichtet. Bis 2025 sollen vermeidbare Lebensmittelabfälle in Supermärkten und im Großhandel um 30 Prozent verringert und bis 2030 halbiert werden, wie eine am Dienstag vorgestellte Vereinbarung mit dem Bundesagrarministerium vorsieht. Festgehalten werden demnach auch konkrete Maßnahmen, um Abfälle zu verringern. So sollen Unternehmen verstärkt Lebensmittel weitergeben und dafür dauerhafte Kooperationen etwa mit Tafeln und anderen sozialen Einrichtungen eingehen.
Minister Cem Özdemir (Grüne) sprach in Berlin von einem Pakt, damit wertvolle Lebensmittel im Topf und auf dem Teller landen statt in der Tonne. «Unser Pakt basiert auf Freiwilligkeit, aber ist alles andere als eine lose Vereinbarung, denn wir haben klare und verbindliche Regeln verabredet.» Die Vereinbarung soll ab sofort bis Ende 2031 gelten. Konkret sollen etwa Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden, möglichst hochwertig weiterverwendet oder verwertet werden. Vorgesehen sind auch Verbesserungen in Logistik- und Kühlketten. Obst und Gemüse mit «Schönheitsfehlern» soll gezielt verkauft werden.
Jährlich landen in Deutschland elf Millionen Tonnen Lebensmittel auf dem Müll, wie das Statistische Bundesamt nach Abfalldaten für 2020 ermittelte. Dabei entfielen 7 Prozent oder 762.000 Tonnen auf den Handel. Der Großteil entstand mit 59 Prozent in privaten Haushalten. Weitere 17 Prozent fielen in Gaststätten und Kantinen an, 15 Prozent in der Verarbeitung und 2 Prozent in der Landwirtschaft. Erklärtes Ziel der Regierung ist, Lebensmittelabfälle bis 2030 zu halbieren.