Die Nachfrage nach Wärmepumpen als Alternative zu Öl- oder Gasheizungen ist weiter groß. In den ersten drei Quartalen 2022 wurden in Deutschland knapp 243.200 Wärmepumpen produziert, fast die Hälfte mehr (48,9 Prozent) als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Gegenüber 2017 habe sich die Zahl der hergestellten Wärmepumpen in den ersten drei Quartalen 2022 mehr als verdoppelt (plus 132,9 Prozent).
2021 wurden Wärmepumpen demnach in gut der Hälfte (50,6 Prozent) der neuen Wohngebäude als primäre Heizenergiequelle eingesetzt, 2016 lag der Anteil bei knapp einem Drittel. Wärmepumpen kommen gerade in Ein- und Zweifamilienhäusern zum Einsatz, weniger in Mehrfamilienhäusern.
Wärmepumpen nutzen Umweltwärme aus der Luft oder dem Erdreich, um Gebäude zu heizen. Wird bei dem Prozess nachhaltig erzeugter Strom verwendet, entfallen Umweltbelastungen durch CO2-Emissionen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) treibt den Einsatz von Wärmepumpen voran, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Das Bundeswirtschafts- und das Bauministerium arbeiten an einem Gesetzentwurf zum Verbot des Einbaus neuer Gas- und Ölheizungen ab 2024. Details dazu stehen aber noch aus.
Auch der Außenhandel mit Wärmepumpen legte laut der Statistiker stark zu. 2022 wurden Wärmepumpen im Wert von knapp 738,3 Millionen Euro nach Deutschland importiert, gut ein Viertel mehr als im Vorjahr. Im Vergleich zu 2017 hat sich der Wert mehr als vervierfacht. Der Export von Wärmepumpen zog ebenfalls kräftig an. So wurden 2022 Wärmepumpen im Wert von knapp 769,4 Millionen Euro aus Deutschland ausgeführt – über ein Drittel mehr als im Vorjahr. Binnen fünf Jahren hat sich der Warenwert der exportierten Wärmepumpen mehr als verdreifacht.