Politiker und Wirtschaftsvertreter haben die ökonomische und gesellschaftliche Bedeutung des Frankfurter Flughafens gewürdigt.
Der Flughafen passe eigentlich nicht zur Größe der Stadt und habe gerade deswegen eine überragende wirtschaftliche Bedeutung für die Region, sagte Hessens früherer Ministerpräsident Roland Koch (CDU) bei einer Feierstunde zum 100-jährigen Bestehen der Betreibergesellschaft Fraport. Er sei stolz, seit dem Jahr 2000 den Ausbau des Flughafens hinbekommen zu haben, wenngleich auch in einer Demokratie schmerzhafte Entscheidungen zu treffen gewesen seien, die einzelne Bürger stark belasteten.
Die vierte Bahn des größten deutschen Flughafens wurde im Jahr 2011 fertiggestellt und das ebenfalls damals geplante dritte Passagierterminal soll nun 2026 eröffnet werden, wie Fraport-Chef Stefan Schulte erneut versicherte.
«Wir wollten den Ausbau auf jeden Fall», sagte Koch mit dem Hinweis, dass es in Flughafenfragen nie einen Dissens in der Landespolitik zwischen CDU und SPD gegeben habe, die derzeit in Hessen gemeinsam die Regierung stellen. Er zollte den Grünen und insbesondere deren langjährigem Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir Respekt, der wegen des Flughafens über viele Schatten habe springen müssen. Frankfurts frühere Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) bezeichnete den Flughafen als «Nukleus für Toleranz und Wirtschaftskraft.»
«Frankfurt ist der kleinste Großflughafen der Welt», lobte der neue Condor-Chef Peter Gerber den Heimatflughafen des Ferienfliegers. «Man kommt hier nicht klar, wenn man nicht jeden Tag sehr eng zusammenarbeitet.» Die hohe Expertise aller Beteiligten mache den Flughafen aus und gebe den Fluggesellschaften die ausreichende Sicherheit für die hohen Investitionen vor allem in die Flugzeuge.
Fraport-Chef Schulte wünschte sich für die kommenden 100 Jahre vor allem «Akzeptanz in der Region». Der Flughafen sei mit der Zeit durch zahlreiche mutige Entscheidungen entstanden. «Ich glaube nicht, dass so ein Großprojekt heute noch möglich wäre.»