Nach dem Streit über die Vorschriften für den Austausch von Heizungen ringt die Regierungskoalition nun auch um die geplante Verschärfung der Neubaustandards. Die Grünen pochen auf die vereinbarte Einführung der strengen Norm «Effizienzhaus 40» (EH40) im Jahr 2025.
Die FDP lehnt das ab, die SPD hat Bedenken. «Die Verschärfung wäre ein Todesstoß für die deutsche Bauwirtschaft», warnte der der baupolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Daniel Föst, in der «Augsburger Allgemeinen» .
Der wohnungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Bernhard Daldrup, sagte dem Blatt, dass sich seit Abschluss des Koalitionsvertrags die Ausgangslage für den Wohnungsbau durch explodierende Preise verändert habe. «Immer höhere Standards und damit immer höhere Kosten führen unweigerlich zu einem Rückgang» der Bautätigkeit. Das könne sich die Regierung aber nicht leisten.
Die Grünen hingegen forderten, am Koalitionsvertrag festzuhalten. «Es ist unverantwortlich für unsere Kinder und Enkel, wenn Gebäude errichtet werden, die nicht die höchsten Effizienzstandards haben», sagte die baupolitische Sprecherin der Grünen, Christina-Johanne Schröder, der Zeitung. «Deswegen gehen wir natürlich davon aus, dass der EH-40-Standard für Neubauten kommt. Es wäre sonst eine große Ressourcenverschwendung, Immobilien mit einem schlechteren Standard bis 2045 sanieren zu müssen», fügte sie hinzu.
Die Baupreise seien durch teurere Grundstücke und Materialien, Handwerkermangel und stark gestiegenen Zinsen explodiert. «Es ist ein Mythos, dass Klimastandards der Grund für die Preissteigerungen sind», sagte Schröder.