Trotz des Schneemangels in den vergangenen Wochen blickt die Tourismusbranche in den Alpen optimistisch auf die bevorstehende Hochsaison im Februar. Wegen sinkender Temperaturen und aktueller Schneefälle sehe es «sehr gut» für den Februar aus, wenn traditionell viele deutsche Urlauber die Winterferien in die Alpen verbringen, sagte Martin Stanits von der Österreichischen Hoteliervereinigung.
Die Hotels in Österreich erwarteten Saison-Umsätze etwa auf dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019. Die staatliche Marketingorganisation Schweiz Tourismus meldete trotz der ungewöhnlich milden Temperaturen für die bisherige Saison einen Anstieg von drei Prozent bei den Übernachtungen im Jahresvergleich.
Allerdings dürften Bilder von schmalen Kunstschneepisten auf grünen Bergwiesen als Folge des Klimawandel künftig häufiger vorkommen. Mittelfristig würden sehr viele Skigebiete ernsthafte Probleme wegen abnehmender Schneemengen bekommen, sagt die Ökonomin Anna Burton. Laut den staatlichen Wetterexperten von Geosphere Austria war seit 1961 zwischen Weihnachten und der ersten Januarwoche noch nie ein so so geringer Teil Österreichs von Schnee bedeckt wie zum Jahreswechsel 2022/2023.
Klimawandel trifft Skitourismus
Doch in niedrigen Lagen wird es immer schwerer, beschneite Pisten anzubieten. Laut Burton vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) in Wien liegen etwa 70 Prozent der Skigebiete in Österreich auf oder unter 1700 Meter – bei einem Temperaturanstieg von 1,5 Grad bis 2050 könne dort kein durchgehender Winterbetrieb mehr garantiert werden, sagte sie und verwies auf Zahlen des UN-Klimarates IPCC.
«Das heißt, dass wir mittelfristig im Großteil der Skigebiete ein Problem haben», sagte sie. Auch die Zahl der Tagesgäste sinke bei unsicherer Schneelage. Die Inflation könnte die Tourismus-Umsätze zusätzlich schmälern. Laut einer Wifo-Umfrage will die Hälfte der deutschen und österreichischen Winterurlauber in dieser Saison nominell höchstens gleich viel oder weniger ausgeben als zuletzt.