Der Kurs des Bitcoin hat am Freitag spürbar nachgegeben. Auf der Handelsplattform Bitstamp fiel er zeitweise bis auf 65.569 US-Dollar. Dies ist der tiefste Stand der wichtigsten Kryptowährung seit Anfang März. Am Mittag kostete ein Bitcoin 67.547 Dollar. Am Donnerstag hatte er noch einen Rekordstand von 73.794 Dollar erreicht.
«Die Anleger versuchen nun, einen Teil ihrer Gewinne zu versilbern und machen Kasse», kommentierte Timo Emden von Emden Research. «Die überhitzten Kurse zwingen Investoren zum Ausstieg und womöglich zu einer ersten größeren Konsolidierung auf weiterhin hohem Terrain.» Der Kurs notiere unter seinem alten Rekordhoch aus dem November 2021. Dies dürfte dem Markt laut Emden einen Knacks geben. Zudem seien nach den am Donnerstag veröffentlichten US-Erzeugerpreisen Zinssenkungsphantasien in den USA gedämpft worden.
In den vergangenen Tagen war der Bitcoin-Kurs von einem Rekord zum nächsten geeilt. Als wesentlicher Grund gilt die hohe Nachfrage mehrerer ETF-Anbieter, die ihre neuartigen Bitcoin-Fonds seit Januar in den USA anbieten dürfen. Anlegern ist es damit möglich, in die Digitalwährung zu investieren, ohne diese selbst unmittelbar kaufen zu müssen. Hinzu kommt die Aussicht auf ein langsameres Bitcoin-Wachstum, weil im April die Belohnung für die Verifizierung von Bitcoin-Transaktionen halbiert wird.
Die Bitcoin-Rally sucht ihresgleichen, wurde zuletzt aber immer häufiger auch von Rückschlägen begleitet. Dies ist aber typisch für Kryptowährungen, die aufgrund ihrer teils hohen Kursschwankungen als besonders riskante Finanzanlagen gelten. Zu Jahresbeginn hatte der Bitcoin rund 42 000 Dollar gekostet. Vor einem Jahr waren es nur gut 20 000 Dollar gewesen.