Zäher Auftakt am deutschen Aktienmarkt: Am letzten Handelstag vor Weihnachten waren die Kurs-Ausschläge zunächst überschaubar. Der Dax dämmte am Freitag seine Auftaktgewinne schnell wieder ein und stand zuletzt noch mit 0,10 Prozent im Plus bei 13.928,16 Zählern. Etwas besser lief es für den MDax der mittelgroßen Unternehmenswerte, der um 0,42 Prozent auf 25.212,14 Zähler zulegen konnte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 trat mit einem leichten Minus nahezu auf der Stelle.
Seit Mitte des Monats müht sich der deutsche Leitindex nun an der psychologisch wichtigen Hürde bei 14.000 Zählern ab. Die Enttäuschung über einen voraussichtlich noch länger anhaltenden Zinserhöhungszyklus in Europa und in den USA beendete zunächst abrupt die nach dem Jahrestief Ende September begonnene Aufholjagd. Eine weitere bittere Pille für den Markt waren in der laufenden Woche die ersten Signale der japanischen Notenbank hinsichtlich einer möglichen geldpolitischen Straffung.
Im Handelsverlauf richten sich die Blicke in die USA, wo weitere wichtige Daten zur US-Wirtschaft anstehen. Am Vortag hatten an der Wall Street robuste Konjunktur-Kennziffern einmal mehr die Furcht vor steigenden Zinsen angeheizt.
Hierzulande verteuerten sich zuletzt die Merck-Anteilsscheine um 0,8 Prozent und gehörten damit zu den Dax-Favoriten – der Pharma- und Spezialchemiekonzern hatte zuvor eine Antikörper-Kooperation und Lizenzvereinbarung mit dem US-Unternehmen Mersana Therapeutics verkündet.
An der Index-Spitze standen Anteile am Reifenhersteller und Autozulieferer Continental mit 1,3 Prozent, dicht gefolgt von den Aktien des Dialyse-Anbieters Fresenius Medical Care (FMC) mit plus 1,2 Prozent Aufschlag.
Die in diesem Jahr schwer gebeutelten Papiere von TAG Immobilien profitierten derweil von einer positiven Analystenstudie – sie verteuerten sich um fast vier Prozent.
Uniper-Anteile rutschten an ihrem letzten Handelstag im SDax um 1,6 Prozent ab. Der inzwischen verstaatlichte Versorger muss den Index der kleineren Werte verlassen, weil der Streubesitz unter die notwendige Schwelle von zehn Prozent gesunken ist. Der Staat hält knapp 99 Prozent an Uniper. Den frei werdenden Platz nimmt nach Weihnachten der Brennstoffzellen-Hersteller SFC Energy ein, dessen Kurs lag zuletzt 0,8 Prozent höher.