Eine Mehrheit der Beschäftigten möchte nicht mehr arbeiten – und hält es volkswirtschaftlich auch nicht für notwendig. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung von 2.000 Angestellten in Deutschland im Auftrag des Karrierenetzwerks Xing. Stattdessen gaben etwa zwei Drittel an, dass sie lieber weniger arbeiten wollten. 

Angesichts fehlender Fachkräfte und des demografischen Wandels fordern Fachleute und Politiker immer wieder, dass die Menschen in Deutschland mehr und länger arbeiten sollten. Dafür hatte sich unter anderem zuletzt Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) ausgesprochen. 

Mehrarbeit ist vielen zu stressig 

Doch laut der Online-Umfrage halten 64 Prozent der Befragten im Alter von 18 bis 65 Jahren Mehrarbeit nicht für notwendig, um den Wohlstand zu erhalten – und damit etwas mehr als noch vor einem Jahr, als 58 Prozent der Befragten diese Meinung vertraten. 60 Prozent sprachen sich ebenfalls dagegen aus, selbst mehr zu arbeiten, bei den 55- bis 65-Jährigen waren es sogar rund zwei Drittel. 

Als Gründe für die Ablehnung nannten die Befragten vor allem Stress, zu wenig Zeit für sich selbst und die Hobbys sowie zu wenig Zeit für Care-Arbeit, Familie, Freunde und Verwandte. 67 Prozent erklärten demzufolge, ihre Arbeitszeit gerne reduzieren zu wollen, überdurchschnittlich oft taten dies die 25- bis 34-Jährigen (74 Prozent). 

Das könnte Beschäftigte motivieren 

Doch was könnte Menschen bewegen, freiwillig mehr zu arbeiten? In der Umfrage gaben die Beschäftigten an, die nicht weniger arbeiten wollten, dass sie dies aus finanziellen Gründen und aus Spaß an ihrem Job tun würden. Ähnlich äußerten sich die Befragten zu Anreizen für freiwillige Mehrarbeit: Die stärkste Motivation sind demnach Bonuszahlungen und Prämien, gefolgt von einem deutlich höheren Gehalt, zusätzlichen Urlaubstagen und steuerlichen Anreizen.